392 Die Offensive der Verbündeten auf Brest Litowsk. Anschluß an den siegreichen linken Flügel der 11. Armee den Angriff vor- zutragen. 18. Juli. Das bisherige Ergebnis der Offensive war gering. Lediglich die drei Korps des linken Flügels der 11. Armee hatten westlich des Wieprz eine räumlich begrenzte Bresche in die russische Front geschlagen. Der zähe Widerstand, den der Feind an den ersten drei Kampftagen geleistet hatte, und die bis zum 18. Juli eingegangenen Meldungen über seine Kräfte¬ verteilung gaben dem Oberbefehlshaber der Heeresgruppe die Überzeugung, daß sehr starke Kräfte der Rusien zwischen Bug und Weichsel eingesetzt sein mußten, die zum Entscheidungskampf entschlossen schienen. Cr erwartete sogar einen Gegenangriff aus der Linie Cholm—Lublin, zum mindesten aber stärkste Abwehr in dieser Linie. Andererseits hielt er einen Vorstoß der Rusien von Osten her über den Bug gegen die rechte Flanke nicht mehr für wahrscheinlich. Cr glaubte daher, seine Kräfte soviel als möglich im Raume zwischen Bug und Weichsel zusammenhalten zu müssen, wo um die Entscheidung gerungen wurde, hingegen auf den Aferwechsel stärkerer Kräfte der ö.-u. 1. Armee zum Vorgehen von Krylow auf Wladimir Wolynsk verzichten zu können. Diese Armee wurde angewiesen, nur Brückenköpfe am Bug zu gewinnen, die als Rückhalt für das später auf Wladimir Wolynsk—Ascilug anzusetzende Kavalleriekorps des Generals von Heyde- breck (deutsche S., ö.-u. 4. und ungarische 11. Kavallerie-Division) dienen sollten. Die Bug-Sicherung der 1. Armee hatte sich flußabwärts noch bis Slipcze auszudehnen. Da die Armee für diese rein defensive Aufgabe das XXXXI. Reservekorps nicht mehr benötigte, sollte es zur Bug-Armee treten und deren Stoßkraft erhöhen. Das erschien um so notwendiger, als es dieser Armee auch am 18. Juli noch nicht gelungen war, vorwärts¬ zukommen. Bei der 11. Armee vergrößerte sich an diesem Tage der Einbruch in die feindliche Stellung. Die Masse der cm die Wolica-Frvnl vorgeführten 105. Infanterie-Division des Generalmajors von der Esch wurde westlich des Wieprz hinter der Garde nachgezogen und stieß durch den Brückenkopf von Krasnostaw nach Osten vor. Sofort einsetzende heftige Gegenangriffe der russischen Garde von Norden und Osten her brachten dieses Vorgehen zum Stehen und ermöglichten so der aufs äußerste bedrohten russischen Be¬ satzung der Woliea-Stellung den Rückzug. Das ö.-u. VI. Korps und die 22. Infanterie-Division drängten gleichzeitig frontal über diesen Abschnitt dem weichenden Feinde nach. Auch westlich des Wieprz hatten das Garde- korps und der rechte Flügel des XXII. Reservekorps sich starker Gegen¬ angriffe zu erwehren. Der zuerst gut vorwärtskommende linke Flügel dieses Korps gelangte über Olszanka nicht mehr hinaus. Vor dem X. Armeekorps