Der Beginn der Einschließung. 375 7. Die Eroberung von Nowogeorgiewsk*). Karte 6, Skizzen 21 und 23. Nowogeorgiewsk war die größte und stärkste aller russischen Festungen und die einzige Festungsanlage im westlichen Polen, die im Jahre 1910 von der Auslastung ausgenommen und seitdem neuzeitlich weiter ausgebaut worden war. An der Einmündung des Narew in die Weichsel gelegen, sicherte sie zusammen mit den östlich anschließenden veralteten Forts Dembe, Zegrze und Venjaminow den Narew-Kbergang nördlich von War¬ schau und sperrte die östlich der Weichsel nach Warschau führende Bahn, die innerhalb der Festung die Flüsse Wkra und Narew zu überqueren hatte. Acht über die Stadtumwallung hinaus vorgeschobene ältere Forts umschlossen einen Raum von etwa elf Kilometer Durchmesser. Auf der Nord- und Westfront hatten die Russen vier bis fünf Kilometer vor der alten eine neue, aus Panzergruppen bestehende Vefestigungslinie begonnen. Sie war seit Kriegsbeginn rasch weiter gefördert und die Erweiterung auch auf andere Fronten ausgedehnt worden. In etwa derselben Entfernung über diese äußere Vefestigungslinie hinaus waren tiesgegliederte, vorgeschobene Stellungen entstanden. Am 17. Juli rückte der rechte Flügel der Armee-Gruppe G a l l -17. ms 21.1«a. w i H, Korps Dickhuth und XVII. Reservekorps, gegen die Nordftont von Nowogeorgiewsk vor. Dabei wollte es ein günstiger Zufall, daß der leitende Ingenieuroffizier der Festung, der im Kraftwagen über die eigenen Linien hinaus vorgefahren war, tot, aber mit wertvollem Kartenmaterial, in deutsche Hand fiel. Tags daraus näherte sich auf dem südlichen Weichsel- Ufer auch der linke Flügel der 9. Armee, Abteilung Westernhagen, den Vorstellungen der Festung. Vis zum 20. Juli hatte man beim General¬ kommando des XVII. Reservekorps aus mitgehörten russischen Funk¬ sprüchen, Flieger- und Patrouillenmeldungen die Auffassung gewonnen, daß nur schwacher Feind gegenüberstehe^); starke Teile, das russische XXVII. Korps, schienen die Festung nach Süden und Osten zu ver¬ lassen. Generalleutnant Suren hielt die Möglichkeit für gegeben, die Festung am folgenden Tage durch Handstreich zu nehmen. General von Gallwitz aber verhinderte die Ausführung dieses wohl kaum Erfolg versprechenden Vorhabens, zu dem die Bewegungen bereits eingeleitet waren. Zugleich aber stellte der Oberbefehlshaber Ost den Kommandie¬ renden General des III. Reservekorps, General der Infanterie v 0 nVe - 0 Eine eingehende Darstellung enthält Heft 4 der „Schlachten des Weltkrieges": Bettag: „Die Eroberung von Nowogeorgiewsk." — 2) Vgl. S. 309.