Zurückdrängen des Feindes gegen den Narew. 299 die beiden aktiven Divisionen des XVII. Armeekorps beiderseits der Straße nach Makow durch. Die 36. Infanterie-Division erreichte abends diesen Ort, während rechts von ihr die 1. G arde-Reserve-Division im Nordrande des Waldes östlich von Karniewo trotz Unterstützung durch die 50. Reserve- Division nicht durchdrang, und links die 35. Infanterie-Division über den Orzyc hinüber gegen die Flanke des vor dem Korps Matter stehenden Gegners abgedreht wurde; sie konnte hier zurückgehenden Teilen schwere Verluste zufügen und machte allein 1200 Gefangene. Das Korps Matter selbst war an den vom Gegner zerstörten Orzyc-Brücken aufgehalten worden und konnte sich daher erst bis zum Abend an die neuen russischen Stellungen südöstlich von Podos heranarbeiten. Dabei wurde im Ein¬ vernehmen mit dem Armee-Oberkommando die Entscheidung für den nächsten Tag von der 35. Infanterie-Division erwartet, die Flanke und Rücken des Feindes angreifen sollte. Dieser schien weitere Verstärkungen erhalten zu haben, die er, wie sie eintrafen, in den Kampf warf. Beim Korps Eben kam nur die Division Falk gut vorwärts. Im übrigen konnten dieses Korps und der rechte Flügel der 8. Arme e im Wald- und Sumpf- gelände nordöstlich von Ostrolenka bei vielfach fußtiefen Sandwegen nur geringe Fortschritte machen. General von Scholtz wollte den Angriff am folgenden Tage auch östlich der Pissa aufnehmen. Am Morgen des 18. Juli hatte der Feind seine Stellungen vor dem i8.g»H. linken Flügel des Korps Plüskow, dem XVII. Armeekorps und dem Korps Matter geräumt; die Fühlung mit ihm war meist verloren gegangen. Erst allmählich ergab sich, daß die Russen in einem Zuge bis in den befestigten Raum von Pultusk und Rozan und zwischen beiden Plätzen gegen den Narew zurückgegangen waren. Der Armeebefehl vom Morgen des 17. Juli hatte dieser Möglichkeit bereits Rechnung getragen. So folgten die deut¬ schen Truppen jetzt bis vor die Nordwest- und Nordfront der Stellungen von Pultusk und Rozan. Zwischen beiden Plätzen hielten sie sich vom Narew zunächst noch etwa sechs Kilometer entfernt. Auf dem linken Flügel reichte die Kraft des Korps Eben trotz Rückkehr der Division Falk nicht aus, um den Gegner gegen Ostrolenka weiter zurückzudrängen. Auch auf der ganzen übrigen Front der Armee-Gruppe und bei der 8. A r m e e herrschte Stillstand, oder wurden doch nur unbedeutende Fortschritte erzielt. Inzwischen war die Veute auf rund 24 000 Gefangene gestiegen, dabei war aber die Zahl von nur 110 Offizieren und im ganzen nur 14 Geschützen auffallend gering. Andererseits hatten sich die eigenen blutigen Verluste durch die teilweise sehr hartnäckigen Kämpfe, die dem ersten Einbruch folgten, auf etwa 20 000 Mann erhöht.