292 Der Angriff des Oberbefehlshabers Ost gegen die russische Narew-FronL. IS. Juli. Richtung auf Wenzewo am Wege nach Pultusk durchzustoßen. Etwas später als beim XVII. Armeekorps glückte auch westlich von Zielona der 86. Infanterie-Division unter Generalleutnant von Wernitz nach hartem Kampfe der Einbruch; er wurde alsbald nach Westen erweitert. Schon hier hatten Teile der 50. Reserve-Division mitgewirkt; jetzt wurde diese ganze Division zum Durchstoßen auf Kolaczkowo eingeschoben. Inzwischen brach um 5° nachmittags auch weiter westlich die 38. Infanterie-Division unter Generalmajor Schultheis in die hartnäckig verteidigte russische Stel¬ lung bei Opinogora ein; der Feind wich von hier auf Ciechanow zurück. Um 630 abends befahl General von Gallwitz den beiden westlichen Korps: „Wenn das Austollen der feindlichen Stellung dahin geführt hat, daß der Gegner auf der ganzen Linie räumt", solle das Korps Plüskow nach Süden auf Sonst—Garnowo, das XVII. Armeekorps nach Südosten abschwenkend auf Karniewo—Makow vorgehen, die 50. Reserve-Division in der Richtung auf Stary Golymin die Lücke zwischen beiden füllen. Dem Oberbefehlshaber Ost konnte er um 645 melden: „Die festungsartig aus¬ gebaute letzte feindliche Stellung Ciechanow—Krasnosielc ist nach schwerem Kampf bei Zielona auf etwa sieben Kilometer durchbrochen, fünf große Stützpunkte genommen." Cr mußte aber gleichzeitig aus beginnende Schwie- rigkeiten in der Rachsührung der Munition aufmerksam machen. Auf den äußeren Flügeln der beiden Korps, nordöstlich von Ciechanow und bei Vogate, leistete der Feind noch zähen Widerstand, gegen den — ganz im Sinne des Generals von Gallwitz — das Korps Plüskow nach rechts, das XVII. Armeekorps nach links abschwenkten, während in der Stoßrichtung nach Süden allein die 50. Reserve-Division unter General der Kavallerie Freiherr von der Goltz weiter ging; hier war die ganze russische 30. Division des IV. Korps, die mit der Bahn herangekommen war, als neuer Gegner festgestellt. Die Ausladungen an der Warschauer Bahn gingen weiter, auch auf der Straße Rozan—Makow marschierte neuer Feind an. General von Gallwitz mahnte daher wiederholt zu tatkräftigem Nachstoßen sowie zum Austollen der bei Vogate noch haltenden Teile der russischen Front. Cr wollte die „unmittelbar winkenden Früchte des Sieges nicht liegenlassen" und hoffte, vor allem durch Zusammenwirken der Korps Plüskow und Suren, die Rüsten bei Ciechanow vielleicht noch abzu¬ fangen. Trotz der Ermüdung der Truppen wurden Bewegungen und Kämpfe teilweise bis tief in die Nacht hinein weitergeführt, ohne aber bis zu den gesteckten Zielen durchzudringen. Das Korps Plüskow erreichte die Straße Ciechanow—Pultusk nur am Straßensteuz Pomorze mit einer zur Unter¬ brechung der Warschauer Bahn angesetzten Abteilung, blieb aber mit der