Der Durchstoß durch die russische Heeresfront ist gelungen. 255 rungen gegen Kamionka an. Die 11. bayerische Infanterie-Division und das ö.-u. VI. Korps schoben sich als Flankenschutz gegen Mosty Wielkie und Velz vor. Nur die drei Armeekorps des linken Flügels der 11. Armee — das Gardekorps, XXII. Reservekorps und X. Armeekorps — konnten die Verfolgung weiter nordwärts bis über Ahnow—Velzec hinaustragen. Den für die Sicherung seines Rückzugs wichtigen Straßenknotenpunkt Rarol Miasto hielt der Feind noch fest. Seine bisherigen Bewegungen ließen zwei Richtungen erkennen, eine östliche vor dem rechten Flügel der Armee sowie eine nördliche und nordöstliche vor dem linken Flügel. Die vor der Front des Gardekorps bestehende Lücke schien nur durch russische Kavallerie ausgefüllt zu sein. Das Vorgehen der drei westlichen Korps der 11. Armee am 28. Juni bis an die Huczwa-Niederung westlich von Zerniki und über Tomaszow hinaus machte eine noch weitere Streckung der mit dem Flankenschutz auf dem rechten Flügel betrauten Kräfte notwendig. Daher wurde die 119. In¬ fanterie-Division in den Abschnitt der 11. bayerischen Infanterie-Division eingeschoben. Beide Divisionen wurden dem Befehl des Generals von Kneußl unterstellt. Bei und westlich von Sielec leistete der Feind noch hartnäckigen Widerstand, um den Abfluß seiner auf Sokal und hinter den Bug weichenden Kräfte zu sichern. Am Nordflügel der ö.-u. 2. Armee er¬ reichte die Gruppe Kreysa an diesem Tage bei Kamionka Strumilowa den Bug. Im übrigen stieß die Armee bis an die Gnila Lipa und in die Gegend westlich von Gliniany vor. Hinter diesem Abschnitt und nördlich an¬ schließend hinter dem Bug stand der Gegner anscheinend in fester Stellung. Die Erkundungsergebnisse bestätigten den Eindruck, daß die erstrebte Trennung des Feindes nunmehr erreicht war. Die Russen zogen sich in zwei Gruppen sowohl nach Osten hinter den Bug wie nach Norden auf Zamosc zurück. Ihre 3. Armee trat in den Operationsraum der russischen NordwestfrontH. Damit hatte die am 2. Mai in Westgali- zien begonnene undnahezu zwei Monate beharrlich fortgeführte Offensive ihre Krönung in dem Durch¬ bruch durch die feindliche Heeresfront gefunden. Generalfeldmarschall von Mackensen war bestrebt, aus dieser jetzt klar er¬ kannten Lage für den Fortgang der Verfolgung soviel als möglich Vorteil zu ziehen. Cr beschloß, durch das Vortreiben seines linken Armeeflügels in nordwestlicher Richtung auf Zamosc die russische Stellung am Tanew- Abschnitt unhaltbar zu machen und der links benachbarten ö.-u. 4. Armee 2) Nur das XII. Korps hatte sich größtenteils nach Osten auf Sokal gewandt. Vor der deutschen 11. Armee befanden sich der Rest des XII., das XXIII. und II. kauk. Korps und das 4. Kav.-Korps, vor der ö.-u. 4. Armee das XXIX., XXIV., X., III. kauk. Korps.