248 Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. Zurawno, um Halicz von Norden abzuschließen und über die untere Gnila Lipa bis einschließlich Rohatyn vorzudringen. 7.Armee behält bisherige Aufgaben." General von Falkenhayn erklärte sich mit diesem Vorschlage einver¬ standen. Cr bat jedoch, der Südarmee ein Endziel nicht vorzuschreiben'). Je weiter sie vorwärts komme, desto besser sei es. Auch die Bindung des Veskidenkorps an die Richtung Kamionka Strumilowa hielt er für ent¬ behrlich, da sie nicht zwingend sein dürfe. Für die Fortsetzung der Ope¬ rationen erbat er möglichst beschleunigten Ausbau der Bahnstrecken Stryj— Chodorow, Przemysl—Lemberg und Jaroslau-Rawa Ruska"). Angeachtet seiner Zustimmung zu dem Operationsvorschlage des Gene¬ rals von Conrad hielt der deutsche Generalstabschef an der Absicht fest, vier Divisionen aus dem Bereich der 11. Armee auf den westlichen Kriegs¬ schauplatz zurückzubeordern. Noch am 22. Juni ergingen entsprechende Befehle. Die 8. bayerische Reserve-Division sollte mit ihrem Abtransport aus der Gegend von Jaroslau am 26. Juni beginnen, die 56. Infanterie- Division und das XXXXI. Reservekorps etwa am 28. sich anschließen. Begründet war die Maßnahme damit, daß „nach gegenwärtiger Lage in Verbindung mit den Verlusten, die den Russen seit Beginn dieses Ope- rationsabschnittes zugefügt wurden, eine Verminderung der deutschen Streitkräfte im Südosten ohne Schädigung der noch zu lösenden Aufgaben möglich und mit Rücksicht aus die Lage an der Westfront^) nötig" sei. Dem General von Conrad machte General von Falkenhayn am Nachmittag des 22. Juni bei einer Zusammenkunft in Teschen mündlich Mitteilung von dem bevorstehenden Abtransport. Einige Tage lang trug er sich sogar noch mit der schon am 18. Juni zu Oberst Tappen geäußerten Absicht, außer diesen vier Divisionen noch weitere drei Korps von der 11. und Südarmee nach dem Westen zu befördern, „um das Oberelsaß vom Feinde zu säubern')". J) Auch bor Vorschlag des Generals von Conrad schrieb der Südarmee kein Endziel vor, sah vielmehr ein Vordringen über die untere Gnila Lipa vor. Rohatyn war nur angegeben als linke Grenze des Vormarschraumes der Südarmee. 2) Auf den beiden für die bisherige Gruppe Mackensen in Betracht kommenden Bahnen war die Strecke Przemysl—Mosciska am 19. Juni fertiggestellt worden. Die Herstellung der Strecke Jaroslau—Lubaczow konnte für den 24. Juni erwartet werden. s) S. 94. 4) S. 609. Oberst Groener schreibt hierzu in seinem privaten Tagebuch am 23. Juni: „Befehl für den Abtransport von vier Divisionen aus Galizien nach Westen. Für die Operationen gegen die Rüsten zu früh." Am 24. Juni: „Beim Vortrag entwickelt General von Falkenhayn seine Pläne, will dem Westen wieder Reserven zuführen und das Oberelsaß von den Franzosen säubern. Außer den vier