240 Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. warfen die Angreifer den zäh sich wehrenden Gegner bis zum Abend des 18. Zum über Kosmierzyn und auf Koropiec zurück. Am nächsten Tage sollte die Offensive mit ganzer Kraft fortgeführt und dabei mit Teilen nach Osten und Westen eingeschwenkt werden, um den Feind zur Räumung des Czernelica-Vogens und des Nordufers von Nizniow aufwärts zu nötigen. Durch heftige Gegenangriffe der Rüsten, die mit dem 19. Juni einsetzten, sah sich General von Rhemen in die Verteidigung gedrängt und mußte Kosmierzyn wieder aufgeben. Da die weitere Verstärkung der Gruppe Venigni inzwischen dringlich geworden war, so befahl General von Pflanzer am 20. die Einstellung der Offensive über den Dniester und verschob die hier entbehrlichen Kräfte nach dem rechten Armeeflügel. Die am 12. Mai begonnene Offensive der deutschen Süd¬ armee hatte sehr bald darunter gelitten, daß ihr eine Doppelaufgabe ge¬ stellt worden war, die nach zwei verschiedenen Richtungen wies. Sie sollte einmal im Anschluß an die links benachbarte ö.-u. 2. Armee und damit an die westgalizische Front der Verbündeten den oberen Dniester erreichen, also nach Norden vorgehen, zum anderen einen operativen Druck in östlicher Richtung ausüben, um die im Raume zwischen Dniester und Pruth gegen ihre rechte Nachbararmee gerichtete Offensive der russischen 9. Armee zum Stehen zu bringen. Diese Doppelaufgabe hatte, obwohl die Südarmee an Einheiten {SV*Infanterie-Divisionen) zunächst über eine nicht unbeträchtliche Über¬ legenheit über die ihr gegenüberstehende russische 11. Armee (6% Infanterie- Divisionen) verfügte, eine Schwerpunktsbildung erschwert. Nach ziemlich mühelos errungenen, räumlich beträchtlichen Anfangserfolgen, die sich aus dem freiwilligen Zurückweichen des Feindes erklärten, waren die Fortschritte der in breiter Front angreifenden Armee von dem Augenblicke an gering, wo sie auf hartnäckigen Widerstand traf. Erst als General von Lin- singen Ende Mai die Kräfte seines linken Flügels eng zusammenfaßte, wo¬ bei er die Schwächung des rechten und die Gefahr eines Rückschlages dort bewußt in Kauf nahm, bahnte der Stoß auf Stryj eine entscheidende Wen¬ dung der Lage an. Da indessen dieser Erfolg nicht mit aller verfügbaren Kraft nach Norden hin bis zur Vertreibung des Feindes vom südlichen Dniester-Afer erweitert, der Schwerpunkt vielmehr auf Weisung der Heeres¬ leitungen zum Zweck des Zusammenwirkens mit der rechten Nachbar¬ armee auf das rechte Stryj-Ufer in östliche, beinahe südöstliche Richtung gelegt wurde, entstand eine ernste Gefahr für den nicht hinreichend gesicher¬ ten linken Armeeflügel. Sie äußerte sich nach wenigen Tagen, als die