238 Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. beiderseits der Lemberger Bahn in der für die Südarmee so bedrohlichen Richtung auf Stryj rechtzeitig begegnen zu können, setzte General von Lin- singen noch zwei Bataillone des Korps Bothmer sowie drei Batterien der 38. Infanterie-Division nach Wolica in Marsch und unterstellte diese Kräfte dem Generalmajor Gentner. Die aufgegebenen Stellungen konnten abends wieder besetzt werden. i7.»is2o.3«ttt. Der Gegner nahm nunmehr unter der Einwirkung der Offensive des Generalobersten von Mackensen von der Fortführung seiner Angriffe südlich des Dniester Abstand. Auf der ganzen Front der Südarmee trat Ruhe ein. Am 17. Juni löste die dem General Grafen von Bothmer unterstellte 38. In¬ fanterie-Division die 40. in ihren Stellungen auf dem Westufer des Stryj ab. Feldmarschalleutnant von Kornhaber nahm die Masse der 51. Infan¬ terie-Division auf das rechte Tysmienica-Ufer hinüber und schritt im Rah¬ men der der ö.-u. 2. Armee obliegenden Offensivaufgabe*) im Morgen¬ grauen des 18. zum Angriff. Der linke Flügel der Südarmee — die Gruppe Szurmay und die 38. Infanterie-Division — schloffen sich an. Der Feind wich unter schwacher Gegenwehr auf den Dniester zurück und gab tags darauf das Südufer ganz auf. Rur die Brückenköpfe von Zydaczow und Wolcniow hielt er noch mit starken Kräften besetzt. Gegen letzteren ging die 38. Infanterie-Division zum Angriff vor, der nur langsam Boden gewann. Die Gruppe Szurmay folgte beiderseits der Lemberger Bahn bis an den Dniester und setzte die 40. Infanterie-Division rechts neben der 7. an Stelle der Truppen des Generals Gentner ein, die zum Korps Bothmer zurücktraten. Die 51. Infanterie-Division vollzog am 20. Juni bei Kolo- druby den Uferwechsel und fand wieder Anschluß an den rechten Flügel ihrer Armee, der gegen den Szczerek-Abschnitt vorgingt). Auf die Nach¬ richt hiervon befahl General von Linsingen nachmittags der Gruppe Szur¬ may, sich dem Vorgehen ihres linken Nachbars über den Dniester anzu¬ schließen, und dem Korps Bothmer, sich in den Besitz von Zydaczow und Wolcniow zu setzen und dann ebenfalls den Fluß zu überschreiten. Im übrigen beabsichtigte er, wie er den Heeresleitungen bereits am 17. Juni gemeldet hatte, mit seinen Hauptkräften den Übergang über den Dniester wiederum beiderseits von Zurawno zwischen Bukaczowce und Holeszow zu erzwingen, da ihm dort günstigere Verhältnisse vorzuliegen schienen als weiter stromaufwärts. In den nächsten Tagen wurde die hierfür erforder¬ liche Umgruppierung der Armee durchgeführt. Die Gruppe Szurmay schied am Abend des 20. Juni aus der Südarmee aus und trat zur ö.-u. 2. Armee über3). Der Gruppe Marschall gegenüber hielt der Feind nach wie vor seine starken Vrückenkopfstellungen um Halicz—Iezupol fest. *) S. 220. — 2) S. 233. — -) S. 246.