Die Einnahme von Lemberg. 235 von Rawa Ruska und jenseits der Rata. Rur am äußersten linken Armee¬ flügel kam es noch zu örtlichen Kämpfen. Die ö.°u. 4. Armee wurde angewiesen, dem Gegner, dessen Rückzug östlich des San als wahrscheinlich angesehen wurde, sofort zu folgen und, falls er den Brückenkopf von Sandomierz noch halten sollte, beiderseits des San zum Angriff zu schreiten. Auch auf dem linken Weichsel-Ufer sollten die ö.°u. 1. Armee und die Armee-Abteilung Woyrsch gegebenenfalls sofort nachstoßen. Jo. Betrachtungen. Mit dem Fall von Lemberg war der dritte Operationsabschnitt der galizischen Offensive siegreich zu Ende geführt. Der mit allen Mitteln betriebene Ausbau der starken Grodek—Magierow-Stellung und die Be¬ festigung von Lemberg hatten die neue Niederlage der zur Behauptung der Hauptstadt Galiziens eingesetzten russischen Armeen nicht abwenden können. Die erstrebte Trennung der feindlichen Kräfte schien gelungen zu sein. Ein großer Teil hatte nach Norden Anschluß gesucht an die in Polen stehende russische Nordwestfront. Auch in diesem dritten Operationsabschnitt war der 11. Armee im Rahmen der Gesamthandlung die entscheidende Aufgabe des Durchbruchs durch die feindliche Front zugewiesen worden. Der Versuch, einen solchen gegen die von Natur starke und besonders widerstandsfähig ausgebaute Seenstellung westlich von Lemberg zu erzwingen, hätte wenig Erfolg ver- sprochen. Mit Recht war daher der rechte Flügel nicht, wie früher in Aus- sicht genommen, auf Lemberg angesetzt, sondern der ganzen 11. Armee die Richtung weiter nördlich auf Zolkiew—Rawa Ruska gegeben worden. Ähnlich wie bei der Erzwingung des San-Äberganges bei Iaroslau hatte Generaloberst von Mackensen durch Zusammenziehung starker Kräfte nach der Mitte einen Angriffskeil von großer Stoßkraft gebildet, der denn auch seine Aufgabe glänzend gelöst hat. Die unmittelbare Sicherung der Flanken geschah durch tiefe Staffelung hinter beiden Flügeln. Im übrigen flel der operative Flankenschutz den Nachbararmeen zur Rechten und Linken zu. ^ Für die aus engem Raume versammelte ö.-u. 2. Armee ergab sich ohne weiteres die offensive Lösung dieser Aufgabe durch frontales Anpacken der Grodek-Seenstellung, wobei ihr Freiheit gelassen wurde, um die Stellung nördlich zu umfassen und aufrollen zu können. Angünstiger lagen die Ver¬ hältniße für die links benachbarte ö.-u. 4. Armee, die weit auseinander- gezogen noch westlich des San stand. Trotzdem forderte General¬ oberst von Mackensen mit Recht auch von ihr die Beteiligung namhafter