232 Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. 2». Juni. Nhlbar machte, gelang der 43. Reserve-Division der Einbruch in die feind¬ liche Stellung. Am die schwer ringende Mitte zu entlasten, sah sich das Generalkommando genötigt, auch die 107. Infanterie-Division des General¬ majors von Moser am linken Korpsflügel zum Durchstoß anzusetzen. Aber schon bevor sie eingriff wurde die Südflanke des Feindes östlich des Schlosses Wysiecz aufgerissen, und am frühen Nachmittage gab er auf der ganzen Linie nach. Im Nachstoß konnte der rechte Flügel nördlich von Lawrykow den Anschluß an die Garde aufnehmen, der linke blieb süd¬ lich von Rawa Ruska gestaffelt. General von Cmmich hatte hinter dem rechten Flügel seiner Abwehrfront eine aus Teilen der 19. und 20. Infanterie-Division zu¬ sammengesetzte Division unter Führung des Generalleutnants Hofmann bereitgestellt, um gegebenenfalls den Erfolg des XXII. Reservekorps nach Norden ausweiten zu können. Am 4° nachmittags war diese Division im Vorgehen beiderseits der Straße Niemirow—Rawa Ruska, während der rechte Flügel der 20. Infanterie-Division, entsprechend dem Vorwärts¬ kommen der 107. Infanterie-Division, sich nach Osten vorzuschieben suchte. Der Feind wich unter dem von Süden ausgeübten Druck aus. Das X. Armeekorps konnte bis zum Abend in die Linie Manasterek—Dobnio- wice-Höhe vorschwenken. Das Korps Stein stand vor starken russischen Stellungen, die sich um die Vuszyna-Waldhöhe gruppierten. Auf betn linken Flügel herrschte bei Rudka enge Gefechtsberührung. Die ö.-u. 4. Armee baute ihre neuen Stellungen aus. Drei Divisionen standen als Reserve auf dem Ostufer des San. Als gegen Abend der Erfolg des Durchbruchs von Magierow zu über¬ sehen war, meldete Generaloberst von Mackensen der ö.-u. Heeresleitung, er beabsichtige nicht, die Straße Zolkiew—Rawa Ruska nach Osten zu überschreiten, sondern würde „zur Verfolgung des zum größten Teile nach Norden abgezogenen Feindes fortfahren, sich nach links zu staffeln". Am 20. Juni sollte dementsprechend das Gardekorps an der großen Straße ausschließen, während die südlich anschließenden Korps der 11. Armee den Vormarsch gegen die Straße beiderseits von Zolkiew fortzusetzen hatten. Nördlich des Gardekorps sollte das XXII. Reservekorps nur seinen rechten Flügel an die Straße heranschieben, sonst aber in tiefer Linksstaffelung bleiben, um Anschluß an die Gruppe Cmmich zu halten, deren linker Flügel um Rudka nach Norden einzuschwenken hatte. General von Conrad war Swar mit dem Grundgedanken dieser Anordnungen einverstanden, wies jedoch darauf hin, daß im Zusammenhang mit dem Angriff der ö.-u. 2. Armee gegen Lemberg zunächst noch ein Einschwenken von Teilen der 11. Armee gegen die Nordfront von Lemberg notwendig werden könnte.