Der Feind weicht in die Grodek—Magierow-Stellung aus. 227 gemeinsamem Angriff beider Divisionen gelang es dann abends noch, den Feind aus seinen Stellungen um Molodycz zu werfen. Hm 4° nachmittags hatte das Oberkommando der 11. Armee befohlen, daß die 8. bayerische Reserve-Division, die inzwischen zur Sicherung der tiefen linken Flanke des X. Armeekorps vorgezogen war, auf Oleszyce—Zabiala angesetzt und mit der links anschließenden 56. Infanterie-Division zu einem Korps unter Befehl des bayerischen Generalleutnants Freiherrn von Stein zu¬ sammengefaßt werden sollte. Die 8. bayerische Reserve-Division gelangte mit ihren vordersten Teilen noch bis Oleszyce. Die 119. Infanterie- Division sollte Armeereserve werden. Auf dem rechten Flügel der ö.-u. 4. A r m e e durchstieß die nördlich des Kotowka-Waldes vorgehende 22. Infanterie-Division um 11» vormittags zugleich mit der im Walde kämpfenden ö.-u. 11. Infanterie- Division die feindlichen Stellungen. Beide Divisionen drangen noch erheblich über die Czarne-Höhe hinaus vor. Die übrige Front der 4. Armee östlich des San schob sich nach Norden an die vom Gegner besetzten Höhen¬ stellungen beiderseits von Cieplice heran. Das Oberkommando Mackensen beurteilte am Nachmittage die Gesamtlage der 11. Armee sehr aussichtsvoll. Hm 6° abends richtete Oberst von Seeckt an die Generalstabschefs der Korps folgende Weisung: „Das Verfolgungsgefecht ist auf der ganzen Front der drei Armeen in gutem Fortschreiten. Die Lage hat sich seit gestern zu unseren Gunsten dahin geändert, daß der Feind Teile seiner Hauptkräfte uns wieder ent- gegengeworsen hat und uns dadurch die Möglichkeit bietet, ihn im freien Feld zu schlagen. Wir werden daher in der von ihm vorbereiteten Haupt¬ stellung geringeren Widerstand finden und vielleicht mit ihm in sie ein¬ dringen können. In diesem Sinne bleibt die Verfolgung in den Gefechts¬ streifen rastlos fortzusetzen." Hm die Kräfte der 11. Armee zu dem Durch¬ bruchsstoß auf Magierow noch enger zusammenzufassen, wurde ihre Grenze zur ö.-u. 2. Armee nach links in Richtung auf die Waldkuppe des Kubyn verschoben, womit gleichzeitig für diese Armee eine Hmfafiung der Grodek- Stellung nördlich um den Ianow-See herum ermöglicht werden sollte. Vor der ö.-u. 2. Armee ging der Feind in der Nacht zum 16. Juni is.J>»«i. auf die Grodek-Stellung zurück. Die Armee folgte auf der ganzen Linie, mit dem linken Flügel bis Szklo. Auch der rechte Flügel und die Mitte der 11. Armee setzten die Verfolgung unaufhaltsam fort. Feindliche Nachhuten vor sich hertreibend, erreichten die vier südlichen Korps trotz großer Marschschwierigkeiten die Linie Szklo—Niemirow und nördlich. Nur zur Besetzung von Niemirow war ein längerer Angriffskampf erforder¬ lich. Der Kommandierende General des XXII. Neservekorps, General der 15*