218 Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. Angriffs, um die feindliche Stellung von Norden her aufzurollen. Am 6. Juni erlag Starzawa und die Stellung südlich davon dem Ansturm des XXXXI. Reservekorps. Im Nachstoß wurde Czerniawa erreicht. Da¬ durch wurde auch der linke Flügel des ö.-u. XVII. Korps vorgetragen, die Vuczki-Höhe südwestlich von Czerniawa von ihm erstürmt. Der rechte Korpsflügel aber blieb vor Iozesowka hängen. Mehrfache starke Gegenstöße der Russen scheiterten. Am 7. Juni wurde nunmehr die Ablösung des XVII. Korps durch das Beskidenkorps und die 11. bayerische Infanterie- Division befohlen. Die zunächst bestehende Absicht, bei Fortsetzung des Angriffs den Druck von Norden her durch das XXXXI. Reservekorps aufrechtzuerhalten, ließ Generaloberst von Mackensen fallen, da er die Kampfkraft der gegenüberstehenden Ruffen nur noch gering einschätzte. Die 11. bayerische Infanterie-Division sollte, nur durch die Artillerie des XXXXI. Reservekorps unterstützt, in der Richtung auf Hodynie—Czerniawa angreifen. Der Hauptstoß war gegen Iozesowka gerichtet. Er drang jedoch am 8. Juni nicht durch. Auch dem Beskidenkorps waren nur einige örtliche Erfolge beschieden. Am 9. Juni mehrfach wiederholte blutige Stürme gegen Iozesowka vermochten dieses Bollwerk, das auch die zu beiden Seiten angelehnten Fronten stützte, nicht zu Fall zu bringen. Daher entschloß sich Generaloberst von Mackensen, den Angriff in der bisher erreichten Linie einzustellen und ihn erst mit Beginn der allgemeinen Offensive wieder auf¬ zunehmen. Die 11. bayerische Infanterie-Division wurde durch das Bes- kidenkorps abgelöst und schied als Armeereserve aus der Kampffront aus. Auch die ö.-u. 2. Armee mußte ihre Teilangriffe einstellen, da sie zum Schutz ihrer rechten Flanke gegen den Vorstoß der Russen über den Dniester^) Kräfte aus ihrer Front hatte herausziehen müssen. Im Raume östlich von Przemysl gelang es also nicht, die für die große Offensive erstrebte Aus¬ gangsstellung bei Mosciska zu erreichen. Auch in der Nordflanke der 11. Armee ging nicht alles nach den Wünschen des Armee-Oberkommandos 11. Die feindlichen Vorstöße gegen die Nordfront der ö.-u. 4. Armee hielten an. Man rechnete mit einem starken Angriff der Russen. Die Lage blieb hier also bis zum Ein¬ treffen der beiden von der 3. Armee entsandten Verstärkungskorps (X. und XVII.) noch gespannt. Das bedeutete eine Gefahr für die Bahn Rze- szow—Iaroslau und damit für den gesamten Aufmarsch. Daher wurde von den zur 11. Armee anrollenden Verstärkungen am 4. Juni die zuerst eintreffende 22. Infanterie-Division^) als Stütze hinter dem rechten Flügel der ö.-u. 4. Armee bereitgestellt. *) S. 210. - 2) S. 202.