Der Operationsplan des Oberkommandos der 11. Armee. 203 Am 3. Juni um 830 vormittags, also unmittelbar nach der Einnahme 3.311m. von Przemysl, unterbreitete das Armee-Oberkommando 11 den verbündeten Heeresleitungen seine Absichten über die Weiterführung der Operationen. Cs schlug zunächst die Auflösung der im Raume von Przemysl zusammengedrängten ö.-u. 3. Armee vor. Das X. und XVII. Korps sollten an die ö.-u. 4. Armee, das deutsche Beskidenkorps an die ö.-u. 2. Armee abgegeben, die heranrollenden Verstärkungen der 11. Armee zu¬ geteilt werden. Generaloberst von Mackensen erbat für sich den gemein¬ samen Oberbefehl über alle drei Armeen. Beabsichtigt war zunächst. Teile der 11. Armee aus dem Brückenkopf nach Norden vorstoßen zu lassen, um dem rechten Flügel der 4. Armee bei Sieniawa den Übergang über den San zu erleichtern. Rach Eintreffen der Verstärkungen war dann die Fortsetzung der Offensive der 11. Armee in tiefer Staffelung aus der Linie Starzawa—Molodycz über Starzyska—Rawa Ruska nördlich am Grodek- Abschnitt vorbei ins Auge gefaßt, um diesen unhaltbar zu machen. Die 2. Armee sollte hierbei durch Vorgehen aus der Linie Chlopczyce— Mosciska gegen die Linie Komarno—Ianow die rechte Flanke der 11. Armee decken, während die gleiche Aufgabe für die linke Flanke der 4. Armee zu¬ gedacht war. Diese sollte mit zwei Korps auf Rudka (20 Kilometer nord¬ östlich von Lubaczow)—Rarol Miasto vorgehen, mit zwei Korps die Deckung gegen den Tanew-Abschnitt, mit dem Rest die Deckung im San— Weichsel-Dreieck übernehmen. Die verbündeten General st abschefs erklärten sich in einer Aussprache am 3. Juni nachmittags in Pleß mit diesen Absichten des Armee-Oberkommandos 11 einverstanden und vereinbarten außerdem, daß die Slldarmee den Angriff mit ihren Hauptkräften in südöstlicher Richtung gegen die rechte Flanke des der bedrängten ö.-u. 7. Armee gegenüber¬ stehenden Feindes fortsetzen sollte. Am 4. Juni ergingen daraufhin die neuen Weisungen. Sie lauteten im wesentlichen: „Generaloberst von Mackensen mit der 11. Armee und den noch zurollenden Truppen setzt den Stoß südlich des Tanew fort, um den ihm gegenüberstehenden Feind entscheidend zu schlagen. Die 2. Armee schließt sich rechts diesem Vorstoß an und übernimmt in der Folge den Schutz der rechten Flanke, die 4. Armee den Schutz des Vorstoßes in der nördlichen Flanke . . . Am den Einklang bei dieser Operation sicherzustellen, werden für die Dauer derselben die 4. und 2. Armee an die Befehle des Generaloberst von Mackensen gewiesen. Die Südarmee dringt südlich des Dniester gegen den rechten Flügel der der 7. Armee gegenüberstehenden feindlichen Kräfte vor, um im Verein mit dieser den südlich des Dniester stehenden Feind endgültig zu schlagen. Sie übernimmt hierbei auch die Sicherung am Dniester."