Der Gegenangriff der russischen 3. Armee. 191 sion und das II. kaukasische Korps von der Nordwestfront zugeführt. Die Verfügung über diese Kräfte behielt sich zunächst noch die Heeresleitung vor; die 20. Infanterie-Division wurde mit der 3. Garde-Infanterie-Division zum XXIII. Korps zusammengefaßt. Am 24. Mai aber nahmen die Ver¬ bündeten ihre Angriffe an der San-Front wieder auf und warfen im Verlauf der Kämpfe das XXIX. Korps (aus je einer Division des XIV. und XXIV. Korps zusammengesetzt) hinter die Lubaczowka und das V. kau¬ kasische in die Linie Bobrowka—Lazy zurück; auch der rechte Flügel der 8. Armee (XXI. Korps) mußte ausweichen. Links von ihm hielt sich das XII. Korps nur mit Mühe noch westlich des San. Infolgedeffen sah sich die russische Heeresleitung genötigt, das II. kaukasische Korps der Südwestfront zur Verfügung zu stellen. Durch den Kbertritt des V. kaukasischen Korps zur 8. Armee erstreckte sich deren rechter Flügel nunmehr bis zur Lubaczowka. Inzwischen hatten die fortgesetzten Angriffe der Verbündeten und die bedenkliche Lage auf dem linken Flügel der 3. Armee General Vrussilow bewogen, die Zurücknahme seines rechten Flügels in die Linie südlich von Lubaczow—Mosciska und damit auch die Aufgabe von Przemysl für die Nacht zum 27. Mai anzu¬ ordnen. Auf Weisung der Heeresleitung wurde diese Maßnahme indessen widerrufen; gleichzeitig errang der neue Führer der 3. Armee, General Lösch, nördlich der Lubaczowka durch Gegenangriff gegen die ö.-u. 4. Armee einen erheblichen örtlichen Erfolg. Gleichwohl konnte nicht verhindert werden, daß die deutsche 11. Armee nördlich von Przemysl ihren Durchbruch in der entscheidenden Richtung nach Osten erweiterte: der rechte Flügel der 8. Armee mußte in die Linie Zagrody—Mlyny—Kalnikow zurückgehen. Noch gab die russische Führung freilich den Versuch nicht aus, die Lage wiederherzustellen und die Initiative an sich zu reißen. General Iwanow entschloß sich im Einvernehmen mit der Heeresleitung, in der Nacht zum l.Iuni auf der ganzen Front zur Gegenoffen¬ sive überzugehen. Hierzu wurde die 8. Armee durch die Heeresreserve (II. kaukasisches, XXIII. Korps), der rechte Flügel der 3. durch das XIV. Korps (eine Division von der 4. Armee) und das 4. Kavalleriekorps verstärkt. Die 4. Armee trat in den Befehlsbereich der Nordwestfront über, so daß General Iwanow seine ganze Kraft der geplanten Offensive widmen konnte. Diese kam indesien nur bei der 3. Armee beiderseits des San zur Durchführung und lief auch hier nach einigen Teilerfolgen gegen die ö.-u. 4. Armee fest. Im Kampfraum der 8. Armee mußte die Festung Przemysl nach hartnäckiger Gegenwehr schließlich in der Nacht zum 3. Juni auf¬ gegeben und die Front in die Linie Starzawa—Siedliska zurückgenommen