Kräfteverteilung der russischen Südwestfront Mitte Mai. 189 So kam es, daß das schließliche Ergebnis hinter der vom Armee- Oberkommando anfangs scharf betonten und auch von General von Fran¬ cois zäh verfolgten Absicht, durch Vorstoß nach Südosten die Festung zu umklammern und damit die Besatzung samt dem reichen Kriegsmaterial') in die Hand zu bekommen, zurückblieb. Das wurde freilich ausgewogen durch die für den Fortgang der Operationen entscheidende Tatsache, daß endlich das Hindernis beseitigt war, das bisher dem unmittelbaren Zu- sammenwirken der 11. Armee und ihrer rechten Nachbararmee im Wege ge¬ standen hatte. Die Verkürzung der Front machte Kräfte zu anderweitiger Verwendung frei. Neben diesem operativen Vorteil bedeutete der Fall von Przemysl aber auch einen neuen, hoch zu bewertenden moralischen Er¬ folg der verbündeten Heere. 5. Die russische Südwestfront von Mitte Mai bis Anfang Juni?) Karten 5 und 6, Skizzen 13 und 14. Um Mitte Mai hatte die russische Südwestfront unter General Iwanow, in fünf Armeen gegliedert, zwischen der Pilica und der rumänischen Grenze zu neuen Kämpfen bereitgestandenP. 4. Armee (General Cwert: XIV., XVI., Grenadier-, XXV., XXXI. Korps): 10 Infanterie-Divisionen, 5 Landwehr-Brigaden, 2y2 Kavallerie-Divisionen; 3. Armee (General Radko Dmitrijew, vom 20. Mai an General Lösch: IX., X., III. kaukasisches, XXIV., XXI., XII. Korps): 201/2 Infanterie-Divisionen, 5 Landwehr-Brigaden, 5%Kaval¬ lerie-Divisionen; 8. Armee (General Vrussilow: VIII., XVII., XXVIII., VII. Korps): 10% Infanterie-Divisionen, 1 Landwehr-Brigade, 1% Kaval¬ lerie-Divisionen; 11. Armee (General Schtscherbatschew: XXII., XVIII. Korps): 6% In¬ fanterie-Divisionen, 1 Landwehr-Brigade; 9. Armee (General Letschizki: XI., XXX., XXXIII. Korps, 2. und 3. Kavalleriekorps, XXXII. Korps: 9 Infanterie-Divisionen, 6 Landwehr-Brigaden, 8 Kavallerie-Divisionen. ') 3m Verlaufe der Kämpfe um Przemysl wurden von den Angriffstruppen des Generals von Kneußl insgesamt etwa 8300 Gefangene eingebracht. Ferner fielen ihnen die in den Forts eingebauten Geschütze, meist zerstört, sowie ein großes Lager unbrauchbar gemachter ö.°u. Beute-Geschütze in die Hand. 2) Vgl. Band VII, S. 435/36. 8) Karte 18, Band VII, zeigt Frontverlauf und Armeegrenzen. Die Zu- sammensehung der einzelnen Armeen enthält einige Änderungen gegen Karte 18.