Vorstoß des XXXXI. Reservekorps gegen die Straße von Medyka. 185 gegen die Turzyna-Höhe vor. itrn 7° abends gab jedoch das Armee-Ober¬ kommando die Weisung, die Höhe nur anzugreifen, falls dadurch das Vor¬ gehen auf Medyka erleichtert würde. Keinesfalls dürfe hierdurch der rechte Armeeflügel weiter auseinandergezogen werden, „dessen Aufgabe zunächst noch Fortnähme und Abschließung von Przemysl bleibt". Cs sei möglich, daß hierzu noch Kräfte des XXXXI. Reservekorps beansprucht würden. Für den nächsten Tag befahl dementsprechend General von Franyois, daß die 82. Reserve-Division westlich des San gegen die Festung weiter vor¬ gehen und „wo sich Gelegenheit biete, Forts in Besitz zu nehmen, ent¬ schlossen zufassen" solle, während auf dem Ostufer der Vorstoß gegen Medyka—Vucow unter Sicherung gegen die Turzyna-Höhe durchzufüh¬ ren sei. Die übrige Front der 11. Armee östlich des San hatte durch weiteren Ausbau an Festigkeit gewonnen. Starke feindliche Kräfteansamm¬ lungen vor ihr machten es wahrscheinlich, daß die Russen bald zu einer Cnt- lastungsoffensive, namentlich gegen die Flanke der 11. Armee an der Luba- czowka, schreiten würden. Eine bedenkliche Wendung hingegen drohte die Lage aufs neue bei der ö.°u. 4. A r m e e zu nehmen. Bereits am 1. Juni hatten feindliche Angriffe im Raum zwischen San und Weichsel eingesetzt, die freilich bis auf einen örtlichen Mißerfolg bei Rudnik abgewiesen worden waren. Am 2. Juni war es dem Feinde gelungen, seinen Einbruch südwestlich von Rudnik zu er¬ weitern. Hier waren die Verbündeten in ihre zweite Stellung zurückgegan¬ gen, so daß auch die deutsche 47. Reserve-Division sich gezwungen sah, ihren in den Wäldern östlich des Leg-Vaches stehenden rechten Flügel zurück¬ zunehmen. Abends schien die Front auch bei Lezajsk zu wanken. Die unga¬ rische 11. Kavallerie-Division wurde dorthin entsandt. Generaloberst von Mackensen wies das Oberkommando der 4. Armee auf die schweren Folgen hin, die weiteres Nachgeben für den Angriff gegen Przemysl und für die nach dem Fall der Festung in Aussicht genommene Operation*) haben mußte. Auch auf den inneren Flügeln der ö.-u. 3. und 2. Armee waren keine Fortschritte erzielt worden. Der weitere Angriff auf Przemysl verlief indessen sehr viel günstiger, als das Oberkommando angenommen hatte. Noch im Laufe des Nachmittages waren auch die rechts und links an die Cinbruchsstelle an¬ schließenden Werke gefallen. Sofort ordnete General von Kneußl die Fort¬ setzung des Angriffs gegen die feindlichen Stellungen südlich von Zurawica an. Die siegreich vorstoßenden Truppen gewannen bald den Eindruck, daß *) S. 202.