170 Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. Vobrowka festhalten sollte, hatte der rechte über Lazy vorwärtszuschwenken. Nachdem dieser Ort genommen war, wurde hier ohne starke feindliche Gegenwehr der Anschluß an das VI. Korps erreicht. Die Mitte des Gardekorps hatte erhebliche Geländeschwierigkeiten in der sumpfigen Niede¬ rung namentlich für die Artillerie in ihrer Entwicklung zum Angriff zu überwinden. Vor der Front des X. Armeekorps hatte der Feind noch in der Nacht das heiß umstrittene Cetula geräumt. Um 3*° vormittags war die in die Lubaczowka-Niederung vorspringende Höhennase östlich des Ortes von der 56. Infanterie-Division besetzt worden. General von Cmmich beabsichtigte nun, auch die 20. Infanterie-Division bei und nördlich von Chodanie zum Vorstoß gegen die obere Lubaczowka bereitzustellen. Dieser Entschluß ries zunächst beim Armee-Oberkommando eine gewisse Besorgnis hervor, daß der bisher gewonnene Brückenkopf aus östlicher Richtung be¬ droht werden könne. Die Sorge wurde indessen bald zerstreut, da bereits in den frühen Morgenstunden auch RyszkowaWola und Zapalow vom Feinde frei gefunden waren. Flieger bestätigten um 9° vormittags, daß die Russen ihre Kräfte nach Südosten zurückgenommen hatten. Die Vor¬ bewegung der 20. Infanterie-Division sollte um Mittag vor sich gehen. Das Oberkommando der 11. Armee beurteilte zu dieser Zeit die Lage dahin, daß die bisherigen guten Fortschritte nördlich der Wisznia auch der Angriffsgruppe beiderseits des San vorwärtshelfen würden, die östlich von Radymno noch starken Widerstand fand. Gelang es dieser, an und über den San zu kommen, wozu berechtigte Aussicht vorhanden zu sein schien, so mußte sich die Einwirkung auf den Feind vor der 3. und 2. Armee fühl¬ bar machen und ihn zum Abzug zwingen. Daraus ergab sich die Not¬ wendigkeit, den Angriff der 11. Armee in der eingeschlagenen Richtung mit allen Kräften fortzusetzen. Die Hoffnungen des Armee-Oberkommandos sollten sich indessen zu¬ nächst noch nicht in vollem Umfange erfüllen. Der rechte Armeeflügel kam nicht wesentlich vorwärts. Im Laufe des Nachmittags gelang es der 11. bayerischen Infanterie-Division, unter heftigen Kämp¬ fen ihren linken Flügel bei und nördlich von Drohojow vorzuschieben. Die 119. Infanterie-Division schloß sich auf den Höhen östlich der Rada an, lag aber bald wieder vor Zadabrowie fest. Infolgedessen konnte auch die auf dem rechten Flügel des XXXXI. Reservekorps unter starkem Artillerieflankenfeuer leidende 81. Reserve-Division nicht nennens¬ wert Gelände gewinnen. Hingegen nahm die 82. Reserve-Division, als um 445 nachmittags der Brückenkopf von Zagrody gefallen war, vom linken Flügel aus, den Angriff gegen die Linie Swiete—Grabowiec wieder auf.