Vorstoß der 11. Armee nach Südosten. 159 Z. Die Schlacht nördlich von przemysl vom 21.bis 27. Mai. Karten 5 und 6, Skizzen 14 und 15. General von Falkenhayn hatte aus dem bisherigen Verlauf der Operationen an der galizischen Front erkannt, daß es jedenfalls noch erheb¬ licher Anstrengungen bedurfte, um das nächste von den verbündeten Heeres¬ leitungen am 12. Mai vereinbarte Operationsziel, die San—Wisznia— Dniester-Linie, zu erreichen. Am 18. Mai hatte er an das Armee-Ober¬ kommando 11 gedrahtet, daß an eine anderweitige Verwendung der 11. Armee1) erst gedacht werden könne, wenn der Gegner aus seiner jetzigen Stellung geworfen sein würde. Je eher dies geschehe, um so willkommener werde es mit Rücksicht auf die allgemeine Lage sein. Der Stillstand im Angriff, der bei den südöstlich von Przemysl kämpfenden Armeen der Kar- paten-Front nach anfänglichen Erfolgen seit dem 17. Mai eingetreten war, ließ die Hoffnung auf schnelles Erreichen der Dniester—Wisznia-Linie und damit auf eine baldige Wendung der Lage in der Bukowina schwinden. General von Falkenhayn sah das wirksamste Mittel, um die ins Stocken geratene Gesamtoperation wieder in Fluß zu bringen, in einem Vorstoß der 11. Armee nach Südosten. Am Nachmittage des 18. Mai hatte er, noch ohne Kenntnis vom Verlauf der Kämpfe des is. g»at. Tages, zunächst beim Armee-Oberkommando 11 angefragt, „warum nicht das VI. und Gardekorps nach Süden bzw. Südosten weiter vorstoßen, um dem LXLXI. Reservekorps und der 11. bayerischen Division bei Ra- dymno und Przemysl und im weiteren Verlauf auch dem linken Flügel der 3. Armee südöstlich Przemysl Lust zu machen". Diese Anfrage hatte sich mit einem Bericht des Armee-Oberkommandos 11 gekreuzt, in dem der allgemeine Eindruck ausgesprochen war, daß der Feind vor der Mitte und dem linken Flügel zurückgehe, hingegen den San von Radymno aufwärts sowie Przemysl zu halten versuche. Vor weiterer größerer Offensive sei die Neuregelung des Nachschubes und die Bildung einer neuen Basis am San erforderlich, was bei den schwierigen Wegeverhältniffen und der Ent¬ fernung der Bahnendpunkte^) einige Tage in Anspruch nehmen würde. Die Armee beabsichtige zunächst Radymno anzugreifen und dadurch Przemysl im Norden abzuschließen. Der insanteristische Angriff gegen Przemysl sei aber ohne besonderen Befehl nicht beabsichtigt. Aus der Antwort, die dann das Armee-Oberkommando 11 auf die Anfrage selbst gab, ersah General von Falkenhayn, daß der von ihm an¬ geregte Vorstoß nach Südosten auch schon von Generaloberst von Mackensen 1) S. 139. — 2) Frysztak und Krosno. S. 146.