156 Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. Kavallerie Freiherrn von Pflanzer-Valtin fühlbar zu machen. Diese war am 13. und 14. Mai vor überlegenen feindlichen Kräften (russische 9. Strmee1)) in die befestigte Pruth-Linie mit ihren linksseitigen Brückenköpfen bei DubouH, Kolomea, Lanczyn und Delatyn sowie auf die Höhen zwischen Delatyn und Pasieczna zurückgenommen worden. Ihr linker Flügel, die Gruppe Ljubicic, versammelte sich bei Huta und sicherte im Lomnica-Tale bei und nordöstlich von Osmoloda. Unter der Einwirkung des Vormarsches der Südarmee ging der Gegner hier noch am 14. auf Perehinsko zurück, der östlich anschließenden Gruppe Rhemen folgte er nur noch bis dicht südlich von Radworna. Hingegen schritt er in den ersten Nachmittagsstunden des 14. Mai mit zweieinhalb Infanterie- und einer Kavallerie-Division zum konzentrischen Angriff auf den Brückenkopf von Kolomea. Zwar scheiterte dieser Stoß an dem zähen Widerstände der Gruppe Krautwald; da jedoch durch den schleppenden Antransport des von der 3. Armee heranrollenden III. Korps2) eine rechtzeitige und ausreichende Unterstützung der Be¬ satzung des Brückenkopfes nicht gesichert schien, sah General von Pflanzer- Valtin in sofortiger Wiederaufnahme der Offensive seines linken Flügels die beste Entlastung. Cr setzte im Einvernehmen mit der Südarmee die Gruppen Czibulka, Rhemen und Ljubicic am 15. Mai zum Angriff in nord¬ östlicher Richtung an. Die Offensive sollte dann mit den Hauptkräften über Ottynia auf Tlumacz, mit der linken Flügelgruppe gegen die Höhen west¬ lich von Stanislau und auf Kalusz fortgesetzt werden. Das lag auch ganz im Sinne neuer Weisungen der ö.-u. Heeres¬ leitung, die am frühen Nachmittage des 14. Mai bei den Oberkommandos der 7. und der Südarmee eingegangen waren. Danach sollte die 7. Armee sich mit ihrem Ostflügel am Pruth behaupten und ihre Hauptkräfte am Westflügel zusammenfassen, um sich dem allgemeinen Vormarsch in nord¬ östlicher Richtung anzuschließen. Die Südarmee erhielt eine doppelte Auf¬ gabe. Mit ihrem rechten, bei Dolina—Volechow zu versammelnden Flügel sollte sie in allgemeiner Richtung auf Kalusz vorstoßen, um die feindliche Front zwischen der Vystrzyca und der Czeczwa unhaltbar zu machen und sie im Zusammenwirken mit der 7. Armee zu schlagen. Ihrem linken, über Stryj—Drohobycz vorgehenden Flügel fiel die Sicherung gegen die Dniester-Strecke Zydaczow—Mikolajow—Kolodruby zu. Die links be¬ nachbarte ö.-u. 2. Armee sollte ihre Offensive aus Czajkowice—Mosciska (III. Kkdo.: öst. 22., ö.-u. 28. I. D. ö.-u. 8. K. D.), Korps Czibulka (ö.-u. 15. und 36. Z. D.), Korps Rhemen (XIII. Kkdo.: ö.-u. 5. I. D. ohne 9. Z. Br., ö.-u. 6. I. D.), Gruppe Ljubicic (ö.-u. 9. und 16. I. Br., Teile der ö.-u. 6. und 15. I. D.). 9 S. 189. 2) Band VII, S. 431.