146 Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. ,8. Mat. entschloß sich daher, den Angriff am nächsten Tage einheitlich zu führen. Die ö.-u. 2. Armee hielt Anschluß an das Veskidenkorps und gelangte mit ihrem rechten Flügel am Dniester über Sambor hinaus. Fliegeraufklärung bestätigte den durch die harten Kämpfe der 11. Armee gewonnenen Eindruck: Starke Teile des Feindes standen noch westlich des San. Trotzdem hoffte das Armee-Oberkommando am 16. Mai den Flutzübergang zu erzwingen. Die Schwierigkeiten des Nachschubes von den Vahnendpunkten Krosno und Frysztak nötigten jedoch zu begrenzter Zielsetzung, um so mehr, als damit zu rechnen war, daß die Russen Ver¬ stärkungen heranführen würden. Generaloberst von Mackensen faßte daher zunächst nur die Schaffung eines Brückenkopfes in der Linie Michalowka (östlich Radymno)—Ryszkowa Wola—Lubaczowka-Vach—Sieniawa ins Auge, um damit Freiheit für weiteres Handeln aus dem Ostufer des San zu gewinnen. Unter dem Druck der am Abend des 15. Mai westlich und südlich von Iaroslau errungenen Erfolge räumte der Feind hier im Laufe der Nacht das linke Ufer. Die in der Frühe des 16.Mai nachstoßende 2. Garde- Infanterie-Division war schon um 730 vormittags im Besitz der ganzen Stadt Iaroslau. General Freiherr von Plettenberg hatte die Divi¬ sion angewiesen, vorläufig nur starke Patrouillen auf das Ostufer vorzu¬ treiben. Der Divisionskommandeur, Generalleutnant von Winckler, gewann indessen durch persönliche Beobachtung die Ansicht, daß schnelles und kraft¬ volles Handeln geboten sei, da die Abwehr des Feindes auf dem Ostufer offenbar noch nicht feste Form gewonnen hatte. Cr befahl daher um 9° vor¬ mittags, den Übergang zu erzwingen. Um nachmittags begann das Übersetzen unter dem Schutze von Artillerie- und Maschinengewehrfeuer mit dem Erfolg, daß am Abend ein erheblicher Teil der Division auf dem östlichen San-Ufer festen Fuß gefaßt hatte. Starke Gegenangriffe wurden abgewiesen. Die weiter nördlich an den San herangekommene 1. G a r d e - Infanterie-Division mußte wegen des besonders schwierigen, weithin einzusehenden Geländes, das ein Vorziehen der Artillerie bei Tage nicht ratsam erscheinen ließ, den Uferwechsel auf den 17. Mai verschieben. Da feindliche Verstärkungen gegen den San im Abschnitt des Gardekorps im Anmarsch waren, standen dem Korps schwere Aufgaben bevor. Auch das ö.-u. VI. Korps des Feldmarschalleutnants von Arz war dem nach nächtlichen Gegenstößen südlich von Iaroslau zurückgegangenen Feinde gefolgt. Um 10° vormittags erreichte der rechte Flügel in starkem Artilleriefeuer vom Ostufer her Tuczepy, um 2° nachmittags die Ge¬ samtfront des Korps das westliche Flußufer. Nach Eintritt der Däm¬ merung wurde die linke, 12. Infanterie-Division, im Bereiche des Garde-