Bildung der Njemen-Slrmee und ihre ersten Kämpfe. 125 Division auf dem westlichen Dubissa-Ufer von Norden nach Süden führen sollte. Den Befehl über die südlich vom Kavalleriekorps eingesetzten Teile (36. Reserve-Division, Abteilung (Esebeck, 78. Reserve-Division und Divi¬ sion Beckmann) und damit auch die Durchführung des hier bevorstehenden Angriffs übernahm jetzt General von Lauenstein selbst. Mehr als vier rus¬ sische Infanterie-Divisionen schienen ihm gegenüberzustehen. Am 27. Mai blieb der Gegenangriff gegen Vubje erfolglos. General ri.Maivts von Morgen wollte seinen stark erschöpften Südflügel daher noch weiter 3l3“nL zurücknehmen, doch versagte General von Velow die Genehmigung; die jetzige Linie sollte gehalten werden. Sie verlief etwa halbwegs zwischen Vubje und Szawkiany von Südost nach Nordwest von der Dubisia zur Windau. Bei der G r u p p e L a u e n st e i n brachte der Angriff am 27. Mai einige Erfolge, am 28. gab der Gegner unter Verlust von mehr als 3000 Ge¬ fangenen in größerem Umfange nach; sein Südflügel vermochte sich aber auch jetzt noch in etwa 20 Kilometer Breite westlich der Dubisia zu behaupten. Die deutsche Linie stand nunmehr auf gleicher Höhe mit dem linken Flügel der 10. A r m e e. Im übrigen vergingen die Tage mit Kleinkämpfen bald an dieser, bald an jener Stelle der mehr als 200 Kilometer langen Armeefront. So hatte sich der Gegner schon am 28. Mai südöstlich von Kielmy wieder auf dem Westufer der Dubisia festgesetzt und deutschem Landsturm vier Geschütze abgenommen. Andererseits räumte er am 30. Mai das Westufer der unteren Dubisia. Am 1. Juni versuchte er vergeblich, bei Schauten weiter vor¬ zudringen, und verlor dabei 500 Gefangene. Hier erwartete General von Velow weitere Angriffe. Er beabsich¬ tigte, inzwischen von der Grenze anrückende Verstärkungen (2. Kavallerie- Division, 72. Reserve-Infanterie-Brigade des I. Reservekorps und einige selbständige Einheiten) am Nordflügel der Gruppe Morgen bereitzustellen, damit sie eingriffen, sobald der Gegner seine Offensive fortsetzte. Gleichzeitig zog er an der Dubisia die Division Beckmann aus der Front, um den er¬ warteten russischen Angriff auch von Süden zu fassen. Falls aber der Gegner Zeit ließ, bis alle Verstärkungen heran waren, wollte General von Velow selbst zum Angriff übergehen und diesen in der Richtung auf Schauten führen. Daß sich der Gegner am 2. und 3. Juni wieder an meh¬ reren Stellen auf dem Westufer der unteren Dubisia festsetzte, änderte an diesen Absichten nichts. Da er sich vor der Gruppe des Generals von Mor¬ gen weiterhin ruhig verhielt, wollte ihn General von Velow aber nunmehr von Süden her umfasiend angreifen. Mit der Leitung wurde Generalleut¬ nant von Richthofen betraut. Am 4. Juni stieß die Division Beck- 4.biss.J»ui, mann bei Vulowiany über die Dubisia zum Angriff vor, hatte aber anfangs nur fünf Bataillone zur Hand und vermochte daher gegen zähen Widerstand