Kämpfe an der Dubiffa und vor Kowno. 121 gestellten deutschen Kräfte, alles in allem etwa zwei bunt zusammen¬ gewürfelte Divisionen Infanterie, deren Kern die „Division Veckmann" bildete, und eineinhalb Kavallerie-Divisionen^), drückten den Gegner ohne Schwierigkeit zurück und machten 1700 Gefangene. Man rechnete auf weitere Erfolge für den folgenden Tag. Als der Oberbefehlshaber O st am Morgen des 18.Mai von der Obersten Heeresleitung nach seinen Absichten im Gebiete nördlich des Rjemen gefragt wurde, antwortete er zuversichtlich: „Cs besteht nach wie vor die Absicht, die Linie der Dubissa und Windau, sowie Libau zu halten, zum mindesten bis die reichen Landesvorräte abtransportiert sind und die befestigte Grenz¬ stellung fertig ist, was noch längere Zeit in Anspruch nehmen wird." Gerade am 18.Mai aber gestaltete sich die Gesamtlage bei der Armee- Gruppe Lauen st ein wieder schwieriger. Der Gegner setzte sich auch unmittelbar südlich von Ejragola auf dem westlichen Dubissa-Afer fest. Am die Russen, wenn möglich, abzufangen, sollte die 78. Reserve-Division über den Fluß nach Osten vorstoßen. Inzwischen ließ General von Lauenstein die Sicherungslinie südlich von Ejragola in der Nacht zum 19. Mai zu¬ nächst einmal etwa zehn Kilometer westwärts ausweichen, da auch der linke Flügel der 10. Armee noch zurück war. Gleichzeitig spitzte sich die Lage nördlich von Schauten zu. Flieger hatten etwa eineinhalb russische Divisionen im Vormarsch von Nordosten gegen die Linie Kurschany— Libau erkannt. General von Morgen nahm seine Truppen am 19. Mai in die Linie Vubje—Windau-Kanal—Trischki und nordwestlich zurück; er hatte künftig dem an der Dubiffa bevorstehenden deutschen Angriff den Rücken zu decken. Für alle Fälle wurde begonnen, die minder beweglichen Teile der in Libau eingesetzten Artillerie zurückzuziehen. In der Rächt zum 20. Mai führte Generalmajor von Müller seine 78. Reserve-Division, verstärkt durch Kavallerie, nordöstlich von Rossienie auf einer Furt durch die Dubiffa zum Angriff. Die Überraschung glückte; 800 Gefangene wurden eingebracht. Vor anrückendem neuen Feinde nahm General von Lauenstein die Division aber schon in der folgenden Nacht wieder auf das Westufer zurück. Der linke Flügel der 10. Armee näherte sich unterdessen hinter dem hier weichenden Gegner der Dubiffa- Mündung. Inzwischen hatte General v o n F a l k e n h a y n am 20. Mai gedrahtet, es sei ihm bekanntgeworden, daß der Oberbefehlshaber Ost bei 20. Ma«. 1) Zgs. Div. des Genmajors Veckmann (Kommandeurs der 80. R. D.), Reserven des Dubifla-Abschnittes, 1. K. D., 17. und 39. K. Br.