. 3. bis 8. Mat. 116 Die Front des Oberbefehlshabers Ost bis zum 2. Juli. einrichtungen angeordnet hatte. Auf Einspruch des Oberbefehlshabers der russischen Nordwestfront hatte er dann aber von der Obersten Heeresleitung den Vefehl erhalten, Libau wieder zu besetzen und die Landoperationen gegebenenfalls von See her zu unterstützen. Inwieweit noch versucht worden ist, diese Befehle auszuführen, ist indessen nicht bekannt. c) Abwehr russischer Gegenangriffe, 3. bis 14. Mai. Die Armee-Gruppe Lauen st ein hatte weiterhin das Gebiet westlich der Dubista zu behaupten1). Als am 3. Mai der Vormarsch gegen Libau bevorstand, waren ihre Truppen wie folgt gegliedert: 70. Reserve- Infanterie-Brigade der 36. Reserve-Division (I. Reservekorps), bisher Heeresreserve, bei Iurborg eingetroffen; Gros der ehemaligen Abteilung Pappritz, etwa eine Brigade, unter Generalmajor Freiherr von Esebeck bei Roffienie; 6. Reserve-Division bei Kielmy; 78. Reserve-Division bei Schauten; Kavalleriekorps Richthofen nordöstlich von Schauten beiderseits der Muscha, davon 1. bayerische Kavallerie-Brigade bei Schadow und Sredniki; 6. Kavallerie-Division vor Mitau; Abteilung Schulenburg bei Salanty, bereit zum Vorgehen gegen Libau. Der Versuch, eine russische Infanterie- und eine Kavallerie-Division, die an diesem Tage von Osten gegen Rossienie vorgingen, am Morgen des 4. Mai durch allseitige Umfassung abzufangen, mißlang. Die Rüsten wichen rechtzeitig aus, hielten sich aber noch auf dem westlichen Dubista- Ufer. Reuer Feind war bei Schadow aufgetreten und hatte das Kavallerie¬ korps in unentschiedene Kämpfe verwickelt. Vor Mitau mußte die 6. Kaval¬ lerie-Division weichen; sie deckte seitdem das gegen Libau angesetzte Unter¬ nehmen. Am 6. Mai gelang es, den Gegner östlich von Rossienie über die Dubista zurückzuwerfen und das Ostufer zu gewinnen; den Russen den Rück¬ zug zu verlegen, glückte aber auch dieses Mal nicht. Das hierzu angesetzte Kavalleriekorps hatte durch die vorhergegangenen Märsche und Kämpfe bei knapper Verpflegung erheblich gelitten, seine an sich schon geringe Kampf¬ kraft war durch vielfach wechselnde Aufklärungsaufgaben arg zusammen¬ geschmolzen. Jetzt sah es sich durch bei Kiejdany auftretenden neuen Feind vollauf gebunden. Der Oberbefehlshaber Ost stellte den Rest des I.Reserve- korps unter Generalleutnant von Morgen zur Verstärkung der Armee- Gruppe bereit. Dieser hatte demnächst die Abwehr gegen Mitau zu über¬ nehmen. Auf dem Südflügel sollte das Ostufer der Dubista einstweilen noch 0 S. 112.