Ä2.Mat. XXI. Korps fest eingenistet hatten. Die Stützung dieses bedrohten Kampfabschnittes erfolgte zunächst durch Verbände der 58. Infanterie- Division. Am 11. Mai mittags traf beim Oberbefehlshaber der 6. Armee folgende Drahtung der Obersten Heeresleitung ein: „Seine Majestät erwartet, daß die Armee unter allen Umständen mindestens ihre jetzige Stellung hält. Ob diese Aufgabe defensiv oder mit Teilangriffen zu lösen ist, muß dem dortigen Crmesien überlasten bleiben. Jedenfalls sind die dorthin überwiesenen Kräfte an Infanterie und schwerer Artillerie so stark, daß sie bei entschlossenem Einsatz unter fester einheitlicher Führung ausreichen sollten, weiteres Vorschreiten des Feindes zu verhindern. Die in den letzten Kämpfen aufs neue bewiesene glänzende Tapferkeit der Truppen erkennt Seine Majestät mit Dank an." Die Antwort des Kron¬ prinzen Rupprecht lautete: „Seine Majestät der Kaiser darf überzeugt sein, daß die 6. Armee alles aufbieten wird, um den feindlichen Angriff abzu¬ schlagen. Der Entschluß, in diesem Sinne zu handeln, wurde von jeher festgehalten. Dem Feinde wird freiwillig kein Gelände überlassen werden. Größerer Gegenangriff augenblicklich noch nicht erfolgversprechend, bleibt vorbehalten." Am 12. Mai nahmen die schweren Kämpfe ihren Fortgang. Schon im Laufe der Nacht vom 11. zum 12. Mai hatte General von Fasbender ge¬ meldet, daß bei Neuville-St. Vaast ein feindlicher Durchbruch drohe, der die Artillerie gefährde. Daraufhin wurde ihm der Stab der 117. Infanterie- Division mit zwei Infanterie-Regimentern unterstellt. Das Armee- Oberkommando erbat und erhielt dafür von der Obersten Heeresleitung das Verfügungsrecht über die eintiefenden Teile des VIII. Armee- korps, besten Ausladung in die Gegend von Henin-Lietard vorverlegt worden war. Außerdem wurde die Abbeförderung einer verstärkten Bri¬ gade der 15. Infanterie-Division als Heeresreserve nach Douai angeordnet. Gleichzeitig empfahl General von Falkenhayn, den Befehl über die An- griffsgruppe zur Wiedernahme des verlorenen Geländes „einem mit den örtlichen Verhältnißen genau vertrauten General, der Glauben an Erfolg und Intereste an der Sache hat, z. V. dem Kommandierenden General des VII. Armeekorps^), zu übertragen". Kronprinz Rupprecht befahl am Vormittage dem XIV. Armee¬ korps nochmals, den heiß umstrittenen Ort Carency unter allen Um¬ ständen zu halten. Der Kommandierende General, Generalleutnant von Hänisch, gab diesen Befehl an die 28. Infanterie-Division weiter, ließ !) General der Infanterie von Claer. Die Westfront von Mitte April bis Ansang August 1915.