Der britisch-französische Ansturm am 9. Mai. 61 traf, wurde sie unverzüglich mit Teilen auf dem rechten Flügel des I. baye¬ rischen Reservekorps zur Stützung eingesetzt. Ein deutscher Gegenstoß aus der Gegend von Souchez blieb um 8® abends nach anfänglichen Fortschritten in starkem feindlichen Feuer liegen. Am Abend herrschte beim Armee-Oberkommando darüber Klarheit, daß der Gegner außer den Stellungstruppen mindestens dreieinhalb frische Korps zum Sturm eingesetzt hatte; insgesamt hatten rund zwölf ver¬ stärkte französische Divisionen vier deutsche angegriffen. Trotzdem glaubte die Führung der 6. Armee, „daß der heutige Angriff des Feindes erlahmt sei, und daß es gelingen würde, ihn wieder zurückzu¬ werfen". Am indessen allen Anforderungen gerecht werden zu können, ordnete die Oberste Heeresleitung die Abbeförderung der 117. Infanterie- Division aus der Gegend von Rethel nach Douai an; sie sollte vorläufig noch zu ihrer Verfügung bleiben. Kronprinz Rupprecht war sich keineswegs im unklaren darüber, daß die Bedingungen für den dringend nötigen Gegenangriff bei Souchez außerordentlich schwierig sein würden. Cr unterstellte daher dem I. baye¬ rischen Reservekorps noch zwei Infanterie-Regimenter und ein Feld- artillerie-Regiment der 58. Infanterie-Division und befahl, „unter persön¬ licher Leitung des Kommandierenden Generals den Angriff mit vereinter Kraft zu führen und straff in der Hand zu behalten". Da der neue deutsche Artillerieaufmarsch hinter den vom Feind stark beschossenen, nach Osten steil abfallenden Höhen von Vimy viel Zeit in Anspruch nahm, konnte der An¬ griff erst am Abend beginnen*). Inzwischen hatte beim XIV. Armeekorps der Gegner in der Rächt vom 9. zum 10. Mai aufs neue die Gräben beiderseits der Straße 0 über die außerordentlich schwierigen Gelände- und Kampfverhältnisse heißt es in einer Zuschrift des Generals von Fasbender vom 18. August 1931 an das Reichs¬ archiv : „Der schroffe, mauerartig um 70 m abfallende Ostabhang der Vimy-Höhen zwischen Givenchy und Farbus zerlegt das ganze Territorium in zwei scharf getrennte Kampfgebiete. Wir, die wir von Osten kamen, mußten die Franzosen mindestens so weit über die Crete zurückdrücken, daß wir auf dem Westabhang genügend Raum für volle Tiefenentwicklung einschließlich Artillerie hatten. Run hatte der Durchbruch uns drei Viertel dieses erkämpften Tiefenraumes wieder entrissen und damit einen großen Teil unserer rückwärtigen Staffeln in das östliche Kampffeld verwiesen, wo sie nun vor einem hohen Wall standen. Auf der anderen Seite (französischen) hatten sich die Kampfbedingungen dagegen in nichts verändert. Während wir alle Batterien in das östliche Kampffeld zurückziehen mußten, dadurch zu einer Feuerpause gezwungen waren, blieben selbst die vordersten französischen Linien unter dem Schutz ihrer gesamten Artillerie, ja die Flugbahn der Batterien reichte sogar noch aus, ohne neuen Aufbau den Feind bis in große Tiefe hinein zu verfolgen." 10. Mai.