Der Aufmarsch der gegnerischen Streitkräfte im Artois. 55 Divisionen an; mit der Heranbeförderung von dreieinhalb deutschen Divi¬ sionen bald nach Beginn der Offensive wurde gerechnet. Demgegenüber ver¬ fügte die französische 10. Armee am Vorabend des Angriffs über 18 Divisionen Infanterie und ein Kavalleriekorps. Hiervon befanden sich zweieinhalb Infanterie-Divisionen und das Kavalleriekorps zunächst in Reserve, eine Territorial-Division war zur Ausführung von Crdarbeiten aus¬ geteilt. Die britische 1. Armee bestand aus neun Divisionen Infanterie, von denen eine in Reserve, zwei am Vorstoß nicht beteiligt waren. Außerdem hielt der Oberbefehlshaber eine weitere Division Infanterie und zwei Kaval¬ leriekorps für ein Eingreifen bereit. An Artillerie besaß die französische 10. Armee 780 leichte1) und 310 schwere2) Geschütze2), während die britische 1. Armee über 516 leichte und 121 schwere Geschütze1) verfügte. Kurz vor Beginn der Offensive, am 9. Mai früh, ordnete General Ioffre noch die sofortige Heranbeförderung von zwei weiteren Divisionen an5). Gleich¬ zeitig wies er das Oberkommando der 2. Armee an, das 1. Kavalleriekorps nordwestlich von Amiens zu seiner Verfügung bereitzustellen. Schließlich wurde der 7. Armee befohlen, die ihr unterstehende 6. Kavallerie-Division als Heeresreserve in die Gegend von Hesdin—Alwin zu befördern. In den Angriffsbefehlen wurde als Ziel der Durchbruch durch die deutsche Front bezeichnet. Alle Angriffsabteilungen sollten von Anfang an mit äußerster Kraft vorwärtsdrängen und den Gegner beim Zurückweichen durch baldigst eingeleitete Verfolgung am Wiederfestsetzen hindern. Z. Der Beginn der Lrühsahrsschlachr im Artois. Dei der Verlegung des Schwerpunktes der Kriegführung vom west¬ lichen zum östlichen Kriegsschauplatz und der Überführung starker Kräfte Mitte April zur Offensive nach Galizien hatte General von Fal¬ kenhayn von vornherein damit gerechnet, daß die Westmächte diese Schwächung des deutschen Westheeres zu großen Entlastungsoffensiven aus¬ nutzen würden5). Rach Abbeförderung von neun Infanterie-Divisionen nach dem Osten hatte sich Anfang Mai die Gesamtstärke der deutschen We st front auf rund 97 Infanterie-Divisionen verringert, denen *) 90 mm-Kaliber und weniger. 2) 95 mm-Kaliber und mehr. 3) Rach den Angaben des franz. amtl. Werkes, Band III und X. Vgl. über- sicht, Anlage 1. 4) Nach den Angaben des brit. amtl. Werkes, Band IV. °) Verstärkte 6. I. D. von der 5. Armee und 55. I. D. von der 6. Armee. <=) S. 1.