50 Die Westfront von Mitte April bis Anfang August 1915. 15. April bis Z. Mat. Grande Tranchse de Calonne nach Norden bis zur Linie Cote des Hures— Les Taillis de Saulx. Am 24. April traten die 111. und 9. Infanterie- Division zum Sturm an. Er hatte Erfolg. Etwa 1600 Gefangene und 20 Geschütze fielen in deutsche Hand. Der am folgenden Tage gegen die Kuppe der Combres-Höhe angesetzte Angriff der 10. Infanterie-Division führte bei sehr starker feindlicher Gegenwehr nicht zum Ziele. Auch in den übrigen Kampfabschnitten des V. Armeekorps nahm der Widerstand der Fran¬ zosen bald zu, so daß der deutsche Angriff trotz Einsatzes der 113. Infanterie- Division nur noch wenig Boden gewann. Wenn die gesteckten Ziele auch nur zum Teil erreicht wurden, so war dem Gegner doch ein Stück des Geländes südwestlich der Combres-Höhe entrissen und damit die bedrohliche Lage auf dieser Front erheblich verbessert worden. Die Beute hatte sich auf 2500 Ge¬ fangene und 30 Maschinengewehre erhöht. Ant Abend des 3. Mai befahl General von Strantz die Fortsetzung des Angriffs an und östlich der Grande Tranchee de Calonne. Der am 5. Mai mit großer Tapferkeit durchgeführte Sturm erzielte jedoch nur in der Mitte der Angriffsfront bei der inzwischen eingeschobenen 33. Reserve-Division geringen Gelände¬ gewinn. Am 7. Mai fanden die Vorstöße hier ihren vorläufigen Ab¬ schluß. Gleichzeitig mit diesen Kämpfen hatten sich an der Südfront der Armee-Abteilung bei und westlich von Apremont seit dem 22. April stärkere französische Angriffe entwickelt. Am 5. Mai schritten Teile des III. baye¬ rischen Armeekorps mit der diesem unterstellten 80. Infanterie-Brigade des VIII. Armeekorps zum Gegenangriff. In entschlossenem Anlauf wurde das Angriffsziel, die feindlichen Gräben im Ailly-Wald, zum Teil nach er¬ bitterten Nahkämpfen, erreicht; etwa 2000 Gefangene fielen in deutsche Hand. Im Bereich der A r m e e - A b t e i l u n g G a e d e1) war es den Fran- zosen geglückt, sich Anfang April in den Besitz des Hartmannsweilerkopses zu setzen und nunmehr die Bahnlinie Colmar—Mülhausen unter beob¬ achtetes Feuer zu nehmen'). Nach einem ersten mißlungenen Versuch gelang die Wiedereroberung dieser beherrschenden Höhe am 25. April voll¬ ständig; die Kuppe wurde aber am folgenden Tage wieder aufgegeben. Inzwischen hatten sich im Abschnitt der 8. bayerischen Reserve-Division südwestlich von Münster heftige Kämpfe entwickelt, die zur Zurücknahme des linken Flügels der Division am 17. April zwangen. Mittlach und der Schnepfenriethkopf gingen dabei verloren^). 0 Zusammensetzung der Armee-Abtlg. Gaede siehe Karte 1. -) Band VII, S. 72. — ->) Band VII, 6. 72.