Französisch-britische Gegenangriffe bei Apern. 45 Gegner vermochte jedoch mit Hilfe herangeführter Verstärkungen südlich dieses Weges von neuem Widerstand zu leisten. Die weiteren Absichten des Oberbefehlshabers der 4. Armee gingen aus seinen bei einer Aussprache mit dem Kommandierenden General des XXIII. Reservekorps am Nachmittage des 25. April erteilten Wei¬ sungen hervor. General von Kathen betonte die Notwendigkeit, weiter anzugreifen und Voesinghe zu nehmen. Dieser Absicht widersprach jedoch der Armeeführer mit folgender Begründung: „Der Erfolg dieses Angriffes sei fraglich. Cr würde sehr große Opfer kosten, und es würde schwer sein, sich später in so großer Breite auf dem Westufer zu halten. Das Korps sollte sich mit dem Erreichten begnügen . . . Das Ziel der Operation der Armee sei zunächst, den Sack östlich Ypern durch Vorgehen des XXVI. Re¬ servekorps abzukneifen. Erst dann käme ein Vorgehen über Voesinghe in Frage." Am Nachmittage des 26. April erfolgten mehrere heftige französische 26.Wti(r Angriffe gegen die Front Steenstraate—Het Sas. Sie wurden von Ter¬ ritorialtruppen sowie Teilen der frisch eingesetzten 153. Infanterie-Division geführt und wirksam von britischer und belgischer Artillerie unterstützt. Die 46. Reserve-Division hatte einen schweren Stand; die Stellung westlich von HetSas wurde vom Gegner genommen, die Schleuse selbst aber konnte gehalten werden. Inzwischen war gegen 6° abends auch Lizerne aus nördlicher Richtung angegriffen worden und in Feindes Hand ge¬ fallen. Die Deutschen besetzten den alten französischen Graben östlich des Ortes. Ein beabsichtigter Gegenangriff kam im feindlichen Feuer nicht in Fluß. Aus den im Laufe des Vormittags beim XXVI. Reservekorps eingehenden Meldungen ging hervor, daß der Gegner ein bis zwei frische Korps im Raume östlich von Ypern versammelt hatte und offensichtlich einen Gegenstoß plante, der durch kräftiges Feuer vorbereitet wurde. Bald nach Mittag brachen starke feindliche Kräfte — Teile der englischen 28. sowie der inzwischen herangezogenen 4., der 50. Territorial- und Lahore-Divi- sion — vom Kanal bis St. Julien zum Angriff vor. Alle Vor¬ stöße scheiterten jedoch an der unerschütterlichen Haltung der deutschen Infanterie. Wie bei St. Julien, so hatten auch in der Gegend von 'sGravenstafel am 26. April einsehende Gegenangriffe ein weiteres Vordringen des XXVII. Reservekorps verhindert. In den folgenden Tagen versuchte der Gegner vergeblich, die durch 27. Apru vis Verluste bereits außerordentlich geschwächten Regimenter der 46. Reserve- 2Kai- Division des XXIII. Reservekorps wieder auf das östliche Kanal-