II. Der Stieg im Westen
vom 4. bis zum IS. November bis zum
Abschluß der Z?pern-Rümpfe.
A. Die Kämpfe um 3?pmi.
Karten und Skizzen: Nr. 2, 3,4 und 5.
Aus dem Verlauf der Kämpfe bei der Gruppe Fabeck in den ersten
Novembertagen hatte General v. Falkenhayn die Folgerung gezogen"),
daß ein feldzugentscheidender Erfolg in Flandern nicht mehr möglich sei.
Seit dem Überschwemmungseinbruch in den letzten Oktobertageny kam eine
Offensive der 4. Armee über den Yser-Abschnjtt überhaupt nicht mehr in
Frage. Anderen Angriffen auf der Westfront, so den Kämpfen der 1. Armee
an der Aisne°) oder des rechten Flügels der 5. Armee in den Argonnen'),
konnte, selbst bei Zuführung frischer Kräfte, eine Aussicht auf entscheidende
Ergebnisse nicht zuerkannt werden. Zum vorläufigen Verzicht auf den
Angriff auf Verdun hatte General v. Falkenhayn bereits am 1. November
selbst seine Zustimmung gegeben^).
Somit blieb ihm, da er einen sichtbaren Waffenerfolg im Westen aus
den verschiedensten Gründen für notwendig hielt"), nur der Angriff der
beiden Armeen des rechten Flügels gegen den östlich Z)pern vorspringenden
Feindbogen'); dieser sollte genommen werden; das schien mit Rücksicht auf
Lage und Zustand des Gegners möglich. Im Falle des Gelingens ergab
sich ein zwiefacher Gewinn: einmal der eines ausgesprochenen Schlachterfolges
auf dem Westkriegsschauplatz, dann die Möglichkeit, aus der stark verkürzten
Front Kräfte herauszuziehen, die sich an anderen Stellen der Westfront oder
im Osten verwenden ließen. Hm den erhofften Erfolg rasch und sicher zu
erringen, war es nötig, der 4. und 6. Armee frische Kampfkraft zuzuführen^).
Trotz starken Drängens gelang es indes nur, zwei Divisionen von
den Armee-Oberkommandos der ruhigen Teile der Westfront zu erhalten,
und zwar je eine Division von der 1. und 5. Armee. Am 4. November
*) Band V, S. 348/49. - -) Band V, S. 338. - °) Band V, © 352 -
«) Band V, S. 355. - °) Band V, S. 356. - °) S. 2. - ») über eine Absicht
Generals v. Falkenhayn, Anfang November im Abschnitte der 2. Armee die feindliche
Front zu durchbrechen, hat sich weder aus den Akten noch durch Umfragen etwas er-
Mitteln lasien. Vgl. v. Falkenhayn, Die Oberste Heeresleitung 1914 1916, ®. 29.
s) Siehe Truppenverschiebungen. Anlage 2.