314 Der Fortgang der Kämpfe in Polen und Galizien. is. mid 2«. De-,neter breiter Front auf dem Ostufer von Rawka und Vsura Fuß gefaßt, zembcr. au|jcrbem noch weiter unterhalb in einer engen Flußschleife auch Teile des III. Reservekorps. 10 000 bis 12000 Gefangene, einige Maschinengewehre aber nicht ein einziges Geschütz, waren als bisheriges Gesamtergebnis der Verfolgung gemeldet. Der 20. Dezember brachte in reinen Frontalkämpfen noch einige tausend Gefangene, aber keine nennenswerten Fortschritte mehr. Auf dem rechten Armeeflügel vermochten das Kavalleriekorps Frommel und das Korps Gerok ihre weit vorgeschobene Aufstellung auf dem nördlichen Piliza- Äser nicht auszunutzen, da sie selbst von Süden bedroht waren; das Kaval- leriekorps mußte zum Flankenschutz die Front nach Süden nehmen. Zier war auf der Grenze der verbündeten Heere eine Lücke entstanden. Der Oberbefehlshaber Ost hatte den rechten Flügel der deutschen 9. Armee in der Verfolgung nördlich der Piliza gehalten, General v. Conrad aber den linken Flügel der Armee Woyrfch auf Opotfchno angesetzt; Eini¬ gung war nicht erzielt worden. Nun war die Verfolgung der durch das Wegziehen der 1. Garde-Reserve-Division geschwächten Armee Woyrsch an der Tscharna und nördlich zum Stillstand gekommen. Generaloberst v. Woyrsch erwartete von Opotschno her russische Gegenangriffe gegen die österreichisch-ungarische 2. Armee, die nach wie vor seinen Nordflügel bildete. Slm weiter angreifen zu können, bat er unmittelbar und durch die öfter- reichisch-ungarische Heeresleitung um Rückgabe der 1. Garde-Referve-Divi- sion, damit sie über die Piliza nach Süden den Russen in die Flanke stoße. Diese Division unter Generalmajor Albrecht stand aber zur Zeit als siid- licher Eckpfeiler der 9. Armee auf dem Nordufer des Flusses bei Doman- jewize im Kampfe mit der Front nach Osten und konnte dort in der jetzigen Lage nicht weggenommen werden. Zur Unterstützung der Armee Woyrsch waren daher außer Kavallerie nur aus Landsturm bestehende und mithin weniger kampflustige Truppen zur Verfügung. Die Division Menges und das Korps Posen, deren Hauptkräfte zur Zeit südwestlich Rawa in zweiter Linie standen, wurden zum Abmarsch nach Süden bestimmt. Das Kavallerie- korps Frommel erhielt Befehl, bei Tomafchow und unterhalb auf das rechte Piliza-5lfer überzugehen, das Kavalleriekorps Richthofen, das seit zwei Tagen ohne rechte Verwendung hinter der Mitte der Armeefront stand, wurde nach Süden in Marsch gesetzt, während die 4. Kavallerie-Division nunmehr auf den Rordflügel der 9. Armee rücken sollte. An der Front des österreichisch-ungarischen Heeres mr die Verfolgung inzwischen völlig zum Stehen gekommen. Die deutsche 47. Reserve-Division hatte im ungestümen Nachdrängen gegen den Dumjez