206 Die Operationen in Frankreich und Belgien. in den Stellungen südöstlich von Arras nur die 2. Kavallerie-Division, der ein Infanterie-Regiment und eine Abteilung Feldartillerie unterstellt wurde. Die Masse der 7. Infanterie-Division marschierte nach Ayette. Auch der Angriff der Gruppe Winckler gegen die Südfront von Arras wurde unter- Krochen. Ein Teil der Division — fünf Bataillone, sieben Feld- und vier schwere Batterien — wurde auf Voiry in Marsch gesetzt. Der Rest sicherte im Anschluß an die 2. Kavallerie-Division gegen Arras. Für den nächsten Tag befahl das Armee-Oberkommando 6 die Fort- setzung des Angriffs mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß südwestlich und nordwestlich von Arras dieses Mal mit allen Kräften ein entscheidender Schlag geführt werden müsse. Kronprinz Rupprecht hoffte, daß die Kräfte des XIV. Armeekorps, das am 8. Oktober wenig erfolgreich gekämpft hatte, wenigstens zur Besitznahme des Höhengeländes zwischen Houdain und Souchez hinreichen würden, und daß man südlich Arras durch den Angriff des IV. Armeekorps und des Gardekorps in der neuen Richtung schließlich doch noch zu einer Einschnürung von Arras und zum Einsturz dieses starken Pfeilers gelangen werde. General v. der Marwitz hatte zunächst eine Versammlung der Divi- sionen in der Gegend von Earvin angeordnet. Es ballten sich infolgedessen ». Oktober, in den Morgenstunden des 9. Oktober gewaltige Kavalleriemassen mit einer großen Zahl von Bagagen um diesen Ort zusammen. Sie boten, nach- dem sich der Nebel um 9"° vormittags gelichtet hatte, ein klar erkennbares Ziel für den Bombenwurf feindlicher Flieger; es traten empfindliche Ver- luste ein. General v. der Marwitz wollte, der Weisung des Oberkom- mandos vom 8. Oktober entsprechend'), im Vormarsch gegen die Lys den Kanal bei Don, etwa in der Mitte zwischen Lille und Bethune, über- schreiten. Zur Sicherung gegen Lille stark rechts gestaffelt, traten die Divi¬ sionen von Earvin an. Die Übergänge bei Don und östlich fielen ohne Kampf in die Hand der Kavallerie, schwacher Widerstand nördlich des Kanals wurde schnell gebrochen. Die Divisionen ruhten beiderseits des Kanals; die 7. Kavallerie-Division blieb zur Deckung gegen Lille bei Gondecourt. Die 28. Infanterie-Division des XIV. Armeekorps hatte Befehl, den Übergang bei Bauvin für die Heereskavallerie zu öffnen und im übrigen den Schutz der rechten Armeeflanke gegen Lille zu übernehmen. Die Brücke wurde 11° vormittags besetzt, ohne daß sie von der Kavallerie benutzt wurde. Gegen 1*° nachmittags befahl das Generalkommando, daß eine gemischte Brigade der Division auf Vermelles vorgehen, der Rest der Division den S. 203.