Sorge wegen eines feindlichen Durchbruchsversuches zwischen Metz und Verdun. 321 Obwohl gegen 3° nachmittags vom Generalkommando des V.Armee- korps eine Meldung einging, wonach auf dem östlichen Maas-Ufer „schwache Versuche feindlicher Kavallerie mit etwas Artillerie bei Chaillon abgewiesen" waren, wurde doch um 3®° nachmittags an das Oberkommando der 5. Armee, das Gouvernement Metz und das V. Armeekorps nachfolgender Befehl erteilt: „Starke feindliche Kräfte sind westlich St. Mihiel gemeldet. Durchbruchsversuch des Feindes zwischen Verdun und Metz nicht unwahrscheinlich. V. und Hauptreserve Metz haben im Anschluß an V. Reservekorps und Festung Metz sogleich eine befestigte Stellung auszubauen und bei feindlichem Angriff zu halten. Ver- fügbare Teile der 6. Armee werden auf Metz herangeführt. Festung Metz mit Hauptreserve wird 5. Armee unterstellt." Nachdem im Laufe des Nachmittags durch ein Ferngespräch eines zum V. Armeekorps entsandten Nachrichtenoffiziers der 5.Armee von Metz aus im Großen Hauptquartier weiterhin bekannt geworden war, daß auch auf dem ö st l i ch e n Maas-Afer „feindliche Kräfte aus südlicher Richtung auf Savonniöres und Heudicourt" gemeldet seien, erließ die Oberste Heeres- leitung um 6" abends an das Oberkommando der 6. Armee folgenden Befehl: „StarkeTruppenansammlungen westlich und östlich St.Mihiel gemeldet. Durchbruchsversuche des Feindes zwischen Metz und Verdun nicht unwahrscheinlich. Beschleunigtes Herausziehen aller verfügbaren Teile der 6. Armee und Vereinigung derselben in Metz dringend erforderlich. Artillerie aus Metz ist der Festung sogleich wieder zuzu¬ führen." Gleichzeitig wurde das I. bayerische Armeekorps, dessen Abtrans- Port nach Belgien für den folgenden Tag bereits in die Wege geleitet war, unmittelbar angewiesen, seine Transportbewegung in Metz zu unter- brechen und sich gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von Fußmärschen „sobald als angängig bei Ars—Corny südwestlich Metz zur Offensive bereit zu versammeln". So wurde hier in kürzester Zeit eine starke Abwehr- sront geschaffen. Jede Gefahr für die linke Flanke war gebannt, falls sie überhaupt bestanden haben sollte. Das Oberkommando 5 selbst schien eine solche kaum angenommen zu haben, denn es hatte um 4° nachmittags die Absicht eines nächtlichen Angriffs für die Nacht zum 10. September gemeldet. Bei der äußerst gespannten Lage glaubte Generaloberst v. Moltke indes die Genehmigung hierzu versagen zu müssen. Weder von den Armee-Oberkommandos des rechten Heeresflügels noch von Oberstleutnant Hentsch war bis zur vierten Nachmittagsstunde irgendeine unmittelbare Nachricht eingegangen. Cin mitgehörter Funk¬ spruch des Höheren Kavalleriekommandeurs 2an die 1. Armee wußte von einem Angriff der 5.Kavallerie-Division und der Brigade Kraewel iw-Itlrieg. IV. L-md. 21