281. MWN. Nr. 48. Kelle 2 Hermann v. Kran?ois Zum 75. Geburtstage hes Heerführers am 31. Januar Der Name des Generals Hermann von Francois ist untrennbar verknüpft mit den großen Waffenerfolgen der deutschen Truppen im Osten in den ersten Kriegsmonaten. In den Kümpfen bei Gumbinnen, Tannenberg, bei den Masurischen Seen und in der Abwehr des zweiten Russenansturmes im Oktober und November 1914 war General v. Francois als Führer des 1. Armeekorps und dann als Be¬ fehlshaber der 8. Armee in hervorragender Weise beteiligt. Hermann v. Francois stammte aus einer alten Solöatenfamilie. Der Vater starb als General beim Sturm auf die Spich er er Höhen. Seine letzten Worte waren: „Ich sterbe gern, da ich sehe, daß das Gefecht vor¬ wärts geht." Auf dem Papier war General v. Frangois eigentlich schon seit dem Jahre 1903, und zwar nach dem Willen des Grafen Schliessen, auf dem Schlachtfeld geblieben. Als Generalstabs¬ chef des Hinöenbürgschen Armeekorps hatte FraMois damals im Manöver eine russische Riemen-Armee gegen die deutsche Einkreisungs¬ armee zu verteidigen. Jeder Manövergegner j Schliessens bei dessen Generalstabsreisen kannte sein Caunäschicksal voraus, und so stand auch bald im Leitungsbericht: „Die russische Niemen- Armee, vom deutschen 17. und 1. Reservekorps in Flanke und Rücken bedroht, streckte die Waffen." Auf den Einwand von Francois, daß die Armee niemals die Waffen strecken würde, solange er an ihrer Spitze stünde, erließ Schliessest ein Deckblatt zum Bericht, das lautete: „Der Führer der Niemen-Armee er¬ kannte die hoffnungslose Lage seiner Armee. Er suchte in der vorderen Kampffront den Tod und fand ihn." General Frangois, den der Kriegsausbruch als Kommandeur des 1. Armeekorps in Königs¬ berg traf, war also sowohl mit den örtlichen Verhältnissen als auch mit den Schlieffenschen Plänen für den Feldzug im Osten aufs beste vertraut. So konnte es nicht ausbleiben, daß er den ihm unterstellten Truppenverbaud ziemlich selbstbewußt und nicht immer in Überein¬ stimmung mit dem Oberkommando Ost gegen den Feind führte. Er leistete sich die Selbständig¬ keit, das Gefecht bei S t a l l u p ö n e n am 17. August entgegen der Weisung des Generals v. Prittwitz nicht abzubrechen. Der Erfolg gab ihm allerdings recht. Er war auch nicht mit seinem Herzen bei den Operationen, die sich aus dem Rückzugsbefehl des Oberkommandos er¬ gaben, und fühlte sich erst wieder in seinem Element, als nach der Abberufung des Generals