JoriNrstag hm I5.ganuat 1931 macht hatte. Trotz seiner Leistungen und Erfolgcl konnte er die Seeherrschaft seines Heimatlandes gegen England nicht ausrechterhalten. Der Ansang zu einer beweglichen Kriegführung war also schon gemacht worden. In der Folgezeit traten nun die Feldherren auf, die für sie nach uni nach feste Grundsätze schufen, nach denen die Truppen ausgebildet wurden. Dazu kam eine allmählich^ Verbesserung von Material, Ausrüstung und Bel waffnung. Die größten Staaten Europas wettD eiferten hierbei und gaben auch die bedeutendsten Feldherren. In Frankreich war es Vauban, der öid Taktik des Festungsangriffes entwickelt und öid Lanöbefestigung neu geschaffen hatte. In Österreich! war Prinz Eugen hervorragend als Heerführer uns Organisator. Als Feldherr förderte er die Be-> öeutung der Reiterei und Artillerie und suchte immerl die Schlachtentscheiöung und Vernichtung des Gegner» bei kühlem Abwarten und schnellem Zusassen. E» hat das Heer auf nationale Grundlagen gestellt null hat für bessere Bewaffnung, Ausrüstung unkst Disziplin gesorgt. Prinz Eugen stellte die Größe! Habsburgs dar und sein Einfluß hat noch lange Zeis nachgewirkt. Karl XII. von Schweden war zugleich! Feldherr und Staatsmann, der mit seiner gut aus-I ' gebildeten Wehrmacht manche Erfolge gehabt hat.! Seine Kriegssührung war nicht schematisch,- er! wandte alles je nach Lage, Gelände und taktischem! Zweck an, wobei er, schnell von Entschluß, oft seine! Persönlichkeit überschätzte und sich über Raum und! Zeit hinwegsetzte. I Was Friedrich der Große, was Napoleon für die! Entwicklung der Kriegskunst gewesen sind, soll hier! nicht näher ausgeführt werden. Ihr Leben und ihr! Wirken sind klar und trefflich gezeichnet worden.! Bei Friedrich dem Großen war Kampf gegen Über-I macht der leitende Gedanke, Napoleon suchte stets! die Entscheidung auf militärischem und politischem! Gebiet. Beide haben für die Kriegsführung neue! Grundsätze aufgestellt und in ihren Feldzügen zur! Anwendung gebracht, die noch heute unter bestimmten! Voraussetzungen Geltung haben. Im amerikanischen^ Befreiungskrieg war Washington Feldherr und Or-I ganisator, der den Kriegsschauplatz seines Landes süu eine lose Gefechtsführung ausnutzte. Unter den eng-j lischen Führern gegen Napoleon treten Wellington und Nelson besonders hervor. Der erstere war ein! tüchtiger Heeresorganisator und Feldherr, der sic« in Indien und besonders auf der pyrenäischen HalbE iusel sehr ausgezeichnet hatte. Was e r aus dem Gebiet des Heeres, hat Nelson auf dem der Flottd geleistet. Neben einer tüchtigen Ausbildung hat ed die bisher vielfach an feste Regeln gebundene See-I kriegssührung beweglicher gemacht und ihr zu selb-! ständigen überraschenden Siegen veryolfen. Inj Preußen waren es Gneisenau und Clausewitz, die die Kriegskunst weiterführten, der erstere praktisch^ der letztere theoretisch. Gneisenau hat die Grund-I lagen für die allgemeine Wehrpflicht geschaffen und! hat als Stabschef der Schlesischen Armee einen her-I vorragenden Anteil an der Niederwerfung Napoleons! gehabt. Clausewitz, in glänzender Laufbahn empor-s gestiegen, war kein Feldherr geworden, hatte einen! klaren Blick für militärische Verhältnisse. Bei! seinen Betrachtungen über Kriegskunst stellte er das lebendige Element des Krieges in den Vordergrund! statt Regeln die Erfahrung. Sein Werk: Vons Kriege besitzt noch jetzt seine große Bedeutung. Ir noröamerikanischen Bürgerkrieg war Lee hervorD ragend als Feldherr und Organisator. Seinen Wirken sind die Erfolge der Südstaaten zuzuschreihen! wenn sie auchnicht zu einem siegreichen Ende geführss haben. Als letzter in der Reihe der Feldherren stehi! Moltke, dessen Entwicklung trefflich dargestellt ist! Er führte die Lehren von Clausewitz weiter und Hais ihre Richtigkeit durch die Führung seiner Felözügel bewiesen. Von Napoleon her übernahm er den Ge-I danken der Vernichtungsstrategie und die Erkenntniss daß der Krieg Sache des gesamten Volkes ist. * Diese kurzen Betrachtungen sollen auf die Be-I deutung des Buches: Führertum hinweisen, das diese! bedeutenden Feldherren und Staatsmänner in ihrer! Entwicklung als Mensch und besonders als Soldat! zur Darstellung bringt. Es geschieht in einer inner-! - lich überzeugenden und begeisternden Weise, so daß! ein jeder, Soldat und Nichtsoldat, großen Vorteil! für seine eigene Persönlichkeitsentwicklung darausJ entnehmen kann. Oberstleutnant a. D. Dr. F. Stuhlmann.