Wechselvolle Kämpfe bei der deutschen Südarmee. 429 der deutschen Südarmee, die infolge von Nachrichten über russische Angriffsabsichten gegen die Nahtstelle zur Armeegruppe Pflanzer-Baltin ihre Front nach Osten bis zum Wege von Felsöszinever in das Moloda-Tal aus¬ gedehnt hatte, gelang es am 24. April dem deutschen Korps Bothmer mit Teilen des österreichisch-ungarischen Korps Hofmann, die heißumstrittene Höhe Ostry und den von hier auf Koziowa streichenden Höhenrücken zu er¬ stürmen; der linke Flügel des Korps Bothmer hatte bereits vorher die am 11. April verlorengegangene Stellung der ungarischen 38. Division zurück¬ erobern können. Dadurch war auch der rechte Flügel der Gruppe Szurmay mit vorgeriffen worden. Bis zur Monatswende dauerten hier erfolglose russische Gegenangriffe an, die sich am 21. April auf die ganze Front des Feldmarschalleutnants Szurmay ausdehnten. Mit starken Kräften brachen die Russen gegen das Ang-Tal vor und bemächtigten sich der Stellungen süd¬ östlich Wolosate. General v. Linsingen wandte sich an die österreichische Heeresleitung, um Hilfe von der österreichisch-ungarischen 2. Armee zu er¬ halten, doch beschränkte sich diese auf artilleristische Anterstützung. Glücklicher¬ weise nutzte der Russe seinen Erfolg nicht aus, so daß es der Gruppe Szurmay gelang, sich weiterer Vorstöße zu erwehren. 2lm 2. Mai ver¬ mochten Teile des Korps Hofmann in glänzend durchgeführtem Sturin die langgestreckte Höhe nordöstlich Ostry zu nehmen, doch mußte dieser Gelände- gewinn bereits zwei Tage später infolge außerordentlich heftiger Gegen¬ angriffe wieder preisgegeben werden; auch östlich davon konnten die Russen die österreichisch-ungarischen Linien zurückdrücken und auf dem südlichen Holowczanka-Afer^Fuß fassen. Erst das Eingreifen der Nachbarkorps ver¬ mochte einen tieferen Einbruch zu verhindern. Trotz dieser Rückschläge war General v. Linsingen gewillt, durch so¬ fortiges Vorgehen seiner Armee die Operationen bei Gorlice zu unterstützen. Cr wandte sich deswegen am 6. Mai, nachdem ein gleicher Antrag vom «.bis 12.Mai. 20. April abgelehnt worden war, von neuem an die österreichisch-ungarische Heeresleitung mit der Bitte um Verstärkung durch zwei Divisionen; falls dies nicht möglich sei, sollte die 2. Armee wenigstens ihre Front bis zum Hnyla-Vache ausdehnen, damit er die Gruppe Szurmay für die Offensive seiner Armee freimachen und sie östlich umfassend einsetzen könnte. Auch in einem vom deutschen Chef des Generalstabes des Feldheeres am 8. Mai eingeforderten Bericht wies General v. Linsingen darauf hin, daß der Feind „nur durch starken offensiven Druck gegen linke Flanke und Rücken, also durch einen Vorstoß über Dolina in entscheidender Weise vernichtet werden kann. Ein solcher Vorstoß müßte durch frische Truppen rechts neben der Südarmee unter ihrem Befehl und im Verein mit ihrem rechten Flügel geführt werden..."