388 Die Durchbruchsschlacht von Gorlice. ragende Vergmassiv östlich Golanka sollte durch Umfassung von Süden zu Fall gebracht werden. Die in der Frühe des 2. Mai gegen die Höhenfront 344—305 vorgehenden Schützenlinien wurden aber bald durch flankierendes Feuer von beiden Seiten zum Halten gezwungen, da die eigene Artillerie zu wirksamer Unterstützung nicht ausreichte. Auch die Wegnahme der Höhe 358 durch die 1. Garde-Infanterie-Division brachte noch keine Ent¬ lastung. Erst nachdem man frische Kräfte in den Kampfraum der Garde hatte übergreifen lassen, gelang es um Mittag, die feindliche Flankierung nordöstlich Höhe 358 zu beseitigen und nun auch den Angriff in der Front gegen den Höhenrücken 344—305 erfolgreich durchzuführen. Die Mitte der Division arbeitete sich langsam über die Rzepiennik-Riederung gegen die vom Feinde noch gehaltenen Höhen vor, der linke Flügel sehte im Viala-Tale zum Angriff gegen die Golanka-Höhe an, die den Angelpunkt der russischen Abwehr beiderseits der Viala bildete und daher von Anfang an das Ziel des zusammengefaßten Artilleriefeuers des H Korps gewesen war. Ein Gegenstoß der Russen von der Höhe herab brach zusammen. Aber erst nachdem sich der rechte Flügel der 10. Infanterie-Division um 6° abends in Besitz der Höhenlinie 377—370 gesetzt hatte, gab der Feind auch die Golanka-Höhe preis. Vis zum Fall dieser Höhe war der unter feindlichem Flankenfeuer stark leidende rechte Flügel der 106. Infanterie-Division in seinem Angriffsraum unmittelbar nördlich der Viala kaum vorwärts gekommen. Eine Besserung der Lage trat hier erst ein, als nach den all¬ mählich erzielten Erfolgen der 10. Infanterie-Division deren Angriffs¬ artillerie vom Südufer der Viala flankierend eingreifen konnte. Zwischen 5° und 6° abends räumte der Feind seine Stellungen aus dem langgestreckten Höhenrücken zwischen 404 und 430. Der linke Flügel der 106. Infanterie- Division hatte lediglich seinen am frühen Morgen errungenen Anfangs¬ erfolg bei 430 östlich Wal um ein geringes erweitern können. Auch die beiden im Anschluß links bis zum Dunajec eingesetzten österreichisch-ungarischen Divisionen des XIV. Korps, die 3. und 8. Infanterie-Division, waren nicht imstande, außer kleinen örtlichen Fortschritten östlich Wal und an der Straße nach Tarnow, ihren Angriff am 2. Mai vorwärtszutragen. Da aber von dem Kamps¬ verlauf beim XIV. Korps am rechten Dunajec-Afer der Aferwechsel der nördlich anschließenden Gruppe Morgenstern abhängig war, so blieb auch dort die Lage unverändert. Gegenüber der in die österreichisch-ungarischen Verbände eingeschobenen deutschen 47. Reserve-Division hatte der Feind erhebliche Kräfte in seinem Brückenkopf aus dem Westufer des Dunajec eingesetzt. Der Division war besohlen, am 2. Mai früh die