Schaffung einer neuen Heeresreserve von 14 Divisionen. 305 entscheidende Operation sowohl in Serbien wie im Westen erwog; für die Lösung der letzteren Aufgabe hoffte er auf die Rückführung stärkerer Ost¬ kräfte verzichten zu können. Damit wuchs die Gewißheit, daß die Ostfront ihre Aufgabe aus eigener Kraft lösen und die Rückenfreiheit des West¬ heeres gewährleisten würde. Bereits am 5. März, noch ehe Sicherheit be¬ stand, ob die erhoffte Zahl der neuaufzustellenden Verbände auch wirklich erreicht werden würde, ließ er Generalfeldmarschall v. Hindenburg wissen, daß „eine Zurückführung von Kräften der Ostfront nach dem Westen vor¬ läufig, d. h. im Monat März, nicht mehr in Aussicht genommen" sei' ). Die von General v. Falkenhayn geforderte Ausdehnung der Um¬ wandlung auf sämtliche aktiven und Reserve-Divisionen des Westheeres erwies sich indessen bald als nicht durchführbar. Am 11. März trug der Kriegsminister dem Kaiser vor, daß noch acht Divisionen aufgestellt werden könnten. Deren Bildung wurde am 16. März befohlen. Von diesen sollten die 111., 113., 119. und 121. Division Anfang April, die 115., 117., 123. und die 11. bayerische 8 bis 14 Tage später verwendungsbereit sein. Diese Divisionen konnten nur je sechs Feldkanonenbatterien und eine Batterie schwerer Feldhaubitzen sowie nur eine Pionier-Kompagnie er¬ halten; die Ausstattung mit Munitionskolonnen und Trains war ent¬ sprechend geringer. Mit der Aufstellung der Divisionen 111 bis 123 und der 11. bayerischen war die Möglichkeit, aus dem Westheere neue Verbände zu bilden, vor¬ läufig erschöpft. Außer Bewaffnungsschwierigkeiten gestattete es auch die Ersahlage nicht, der Forderung des Generals v. Falkenhayn entsprechend noch im Monat März durch Ambildung des Westheeres 24 neue Divisionen zu gewinnen. Mitte März 1915 standen in den Ersatz- formationen und Rekrutendepots rund 163 000 ausgebildete Anteroffiziere und Mannschaften und rund 515 000 in der Ausbildung begriffene Mann¬ schaften^) für Ersatzzwecke zur Verfügung. Der monatliche Crsatzbedarf des Feldheeres belief sich auf durchschnittlich rund 180 000 Mann, während als Ausgleich für die von den bestehenden Divisionen abgegebene Infan¬ terie weitere rund 175 000 ausgebildete Mannschaften erforderlich gewesen wären. 2lus längere Sicht bot freilich die Ersahlage keine Schwierigkeiten, da außer dem Rekrutenjahrgang 1915 noch eine erhebliche Anzahl von Mannschaften des unausgebildeten Landsturms vorhanden und bisher noch nicht eingezogen war"). *) S. 276. — 2) Wieviel von den in der Ausbildung begriffenen Mannschaften als fertig ausgebildet noch im März ins Feld gesandt werden konnten, ließ sich bis¬ her nicht ermitteln. — 3) Näheres in dem später erscheinenden Band II „Kriegs¬ rüstung und Kriegswirtschaft". I Weltkrieg. VII. Band. 20