110 Die Karpaten-Offensive. 16. bis 22. Februar. X. Korps ansah, regte er unter Hinweis auf den Vorschlag der 4. Armee vom 10. Februar bei der österreichisch-ungarischen Heeresleitung an, die hierfür bestimmten KrästeH nunmehr in den Kampfraum des XVII. Korps zu verschieben. Als General v. Conrad sich hierauf nicht einlassen wollte, griff schließlich die 3. Armee auf den Vorschlag einer Offensive des Süd¬ flügels der 4. Armee zurück, die aber nicht vor dem 17. Februar beginnen konnte. So kam es am 15. Februar nur noch beim VII. Korps zum Angriff. Cr führte jedoch an diesem Tage zu keiner Entscheidung. Auch auf der übrigen Armeesront hatten die Operationen nicht den erhofften Verlaus genommen. In der Mitte, beim V., XVIII. und XIX. Korps, war es sogar zu neuen Rückschlägen und beträchtlichem Ge¬ ländeverlust gekommen. Gegen das noch nördlich des San stehende V. Korps waren die Russen beiderseits umfassend vorgegangen und hatten es zur Auf¬ gabe des Nordufers gezwungen. Die Lage gestaltete sich hier so bedrohlich, daß General v. Boroevic sich gezwungen sah, am 13. Februar die eigentlich zur Stützung der Front des XIX. Korps bestimmte 9. Infanterie-Division des VIII. Korps beim V. einzusetzen. Schon früher waren die auf dem rechten Armeeflügel, bei der Gruppe Szurmay, von neuem unternommenen Versuche, den Russen den Raum um Vorynia zu entreißen, erfolglos ge¬ blieben. Bereits am 10. Februar war die Einstellung des Angriffs der Gruppe Szurmay befohlen worden. Als General der Kavallerie v. Boehm-Crmolli, der am 12. Februar den Befehl über die neue 2. Armee, bestehend aus der Gruppe Szurmay, dem V., XVIII. und XIX. Korps, zu dem noch die 34. Infanterie-Divi¬ sion trat, übernahm, fand er eine äußerst schwierige Lage vor: die von der Heeresleitung in Marsch gesetzten sechs Verstärkungs-Divisionen") waren erst im Anrollen, die Front wankte in der Mitte und am linken Flügel. Trotzdem befahl er für den 16. Februar, daß die äußeren Flügel ihre Stel¬ lungen zu halten, die Mitte den verlorenen Raum nördlich Cisna wieder¬ zunehmen hätten. Die Ereignisse aus dem rechten Heeresflügel, Süd- armee und Armeegruppe Pflanzer, von Mitte bis Ende Februar 1915. Karten Nr. 10, 14 und 15, Skizze s. Nachdem die Russen in der Nacht zum 16. Februar Kolomea vor der Westgruppe der Armee Pflanzer-Baltin aufgegeben hatten^), und diese im 1) 13. und 26. Infanterie-Division unter Feldmarschalleutnant Kralicek. 2) 13. Infanterie-Division, 38. und 41. Infanterie-Division von der 4. Armee, 27., 31. und 32. Infanterie-Division von der Armee Woyrsch. — 3) S. 105.