Kämpfe der 1. Armee an der Somme. 12? Zu dem beabsichtigten Uferwechsel des 2. K a v a l l e r i e k o r p s bei Clery kam es nicht mehr. Schon durch die unvorhergesehenen Ereignisse des Vormittags waren im Armee-Oberkommando Zweifel entstanden, ob ein Herübernehmen der Masse seiner Kavallerie angesichts der Bedrohung aus der rechten Flanke ratsam sei. Cs hatte um 4° nachmittags dem General v. der Marwitz befohlen, „heute noch an der Somme in Verbindung mit dem II. Armeekorps zu bleiben". In einem weiteren Funkspruch um 6S0 abends war allerdings der Übergang über den Fluß wieder anheimgestellt worden, „wenn Sicherheit vorhanden", mit dem Hinzufügen, daß „weites Vorgehen heute nicht erforderlich" sei. Das Kavalleriekorps war aber nach den Marschleistungen und Kämpfen der letzten Tage und infolge der Ve- teiligung der 2. Kavallerie-Divifion an der Abweisung des feindlichen Über- falls auf Moislains, die zu starker Vermischung der Verbände geführt hatte, am 28. August zu größeren Bewegungen nicht mehr imstande. Cs bezog abends bei Maurepas, Bouchavesnes und Allaines Ortsbiwaks. Auch das IV. Reservekorps, das im Sinne des Armeebefehls vom Abend des 27. August seine beiden Divisionen zum Rechtsabmarsch über Nurlu angesetzt hatte, um später bei Cappy und Celusier über die Somme zu gehen, blieb von den Ereignissen, die sich am Vormittag auf der rechten Armeeflanke abspielten, nicht unberührt. In Höhe von Manancourt und Cquancourt angekommen, fand es Gelegenheit, zunächst mit Artillerie, dann mit schnell vorgeworfener Kavallerie sich noch an der Verfolgung des vor dem II. Armeekorps über Le Mesnil und Nocquigny nach Norden zurück¬ weichenden Feindes zu beteiligen. Die Masse der 7. Reserve-Division ver- mochte diesem freilich bei Fortsetzung ihres Marsches über Aires bis Ber- tincourt keinen erheblichen Abbruch mehr zu tun, sondern wurde nur noch Zeuge der völligen Auflösung, in die der feindliche Rückzug ausartete. Das Korps nahm dann im Laufe des Nachmittags den Marsch in der befohlenen Richtung auf die Somme wieder auf und ging abends bei Hardeeourt (22.Reserve-Division) und östlich von Combles (7. Reserve-Division) zur Ruhe über. Beim IV. Armeekorps nahm die 8. Infanterie-Division des Generalleutnants Hildebrandt ihren Vormarsch auf Peronne nicht, wie beabsichtigt, von Cpshy über das völlig verstopfte Moislains, sondern über Templeux la Fosse, während die 7. Infanterie-Division über Villers Faueon—Longavesnes vorging. Auf die Meldung, daß Pöronne vom Feinde — wie man vermutete, von starker Kavallerie — besetzt sei, befahl der Kommandierende General, General der Infanterie Sixt v. Armin, um 1° mittags, daß die 8. Infanterie-Division rechts, die 7. links der Straße Rurlu—Peronne angreifen sollten. Die 8. Division brachte zunächst ihre