Der Kampf an der Maas und Aisne. in erster Linie von der Rücksicht auf die Wiederherstellung der durch die aufreibenden Kämpfe der letzten Tage stark beeinträchtigten Gefechtskraft der Truppen leiten. So beschränkte sich der Kommandierende General des VIII. Armeekorps, der noch mit der Möglichkeit eines feindlichen Durchbruchsversuches durch die deutsche Maas-Front rechnete, auf die An- ordnung sorgfältiger Erkundung des Vorgeländes. Sie ergab, daß der Feind östlich des Ardennen-Kanals überall im Rückzüge, das Gelände westlich des Kanals bis in die Gegend von Sapogne ganz frei war. Die 15. Infanterie- Division schob daraufhin schwache Kräfte bei Nouvion über die Maas auf die Höhen südlich von Dom le Mesnil, etwas stärkere Kräfte setzte die 16. Division zur gewaltsamen Aufklärung an. Eine bis in das nächste Vor- gelände vor dem Fort des Ayvelles gedrungene Offizierpatrouille gewann den Eindruck, daß das Fort unbesetzt sei; dies bewahrheitete sich, als um Mittag von dem Platze kampflos Besitz ergriffen wmde. Die Beschießung durch die deutschen schweren Geschütze, die an sich vorzügliche Wirkung gegen die toten Ziele der Werke gehabt hatte, war also ganz überflüssig gewesen. Das VIII. Reservekorps, XVIII. Armeekorps und XVIII. Reservekorps verwandten den Vormittag fast ausschließlich zum Ordnen ihrer stark durcheinandergekommenen und gelichteten Truppen- verbände. Die Nahaufklärung stellte auch hier überall fest, daß der Feind seine abends zuvor bei Abschluß des Kampfes innegehabten Stellungen geräumt hatte. Die Fühlung mit ihm war zum großen Teil verloren gegangen. Rur auf dem linken Flügel entfaltete das Generalkommando des VI. Armeekorps eine regere Tätigkeit, obwohl gerade ihm der Armeebefehl im Hinblick auf den bevorstehenden übertritt zur 5.Armee das Verbleiben in seiner bisherigen Aufstellung anheimgegeben hatte. Am 10° vormittags befahl General v. Pritzelwitz, daß die 12. Infanterie-Division zur Gewin- nung des Wamme-Bachabfchnitts antreten sollte, um dann weiterhin auf Beaumont vorzugehen. Die 11. Infanterie-Division mußte zunächst wieder auf das linke Maas-Ufer vorgezogen werden. Indessen kam auch beim VI.Armeekorps die Vorwärtsbewegung erst in denMittagsstunden in Gang. Inzwischen wurde die Lage vor der Front durch rege Fliegertätigkeit während der Vormittagsstunden einwandfrei geklärt: der Feind strebte auf der ganzen Linie im Rückzug der Aisne zu. Alle über die Linie Vendresse— Buzancy—Rsmonville nach Südwesten führenden Straßen waren mit Truppen und Kolonnen, teils im Marsch, teils auf der Rast, belegt. Starke Ansammlungen wurden ferner längs der Aisne von Attigny über Vouziers bis Savigny festgestellt. Das Armee-Oberkommando erkannte hieraus, daß nach den verlorenen Vormittagsstunden Eile geboten war, wenn es überhaupt noch gelingen sollte, die Verfolgung ergebnisreich