Der Vormarsch der 37. Infanterie-Division. 191 gesetzt. Als die 6. Reserve - Infanterie - Brigade und die Landwehr- Division Goltz sich mittags bei Hohenstein die Hand reichten, hatte der Ansang der 37. Infanterie - Division die Waldungen des Drewenz- Ab¬ schnitts noch nicht durchschritten. ;. Die Rümpfe des I. Armeekorps und die Verfolgung bis zum Abend. (Karte 7 und 8.) Beim Armee-Oberkommando in Frögenau war die Spannung in den Morgenstunden groß gewesen: Bon der 41. Insanterie-Division, deren Erfolg das Zeichen zum Angriff in der Front geben sollte, keine Nachricht; zum mindesten hat sie sich verspätet, ob sie noch durchdringen wird? — Warum greift das XX. Armeekorps nördlich des Mühlen-Sees nicht an? Will es noch länger auf die 41. Divi¬ sion warten? — Ob der Feind vielleicht schon zurückgeht und nach Süden gegen diese Division drückt? Oder ob er noch steht, vielleicht sogar an¬ greift? — Was werden die Russen in Allenstein machen? Solange General¬ leutnant v. Below sie nicht ansaßt, haben sie volle Bewegungsfreiheit auf Hohenstein oder zu Rennenkamps hinüber. Die letztere Frage wurde bald nach 8° vormittags durch Funksprüche des russischen XIII. Korps geklärt: der Allensteiner Feind marschierte auf Hohenstein, der russische Kommandierende General wollte um 12° mittags am Anfang seiner Vorhut bei Grieslienen, 5 km vor Hohenstein, sein. Je länger das XX. Armeekorps mit dem Angriff wartete, um so mehr verstärkte sich der Gegner. — And neben all diesen Fragen immer die Sorge: was wird Rennenkampf machen? Muß sich ihm nicht die Lage entschleiern? — Was dann, wenn er klar sieht, daß er keine nennenswerten deutschen Kräfte vor seiner Front hat? Die Angewißheit wurde immer quälender. gn dieser Lage wirkte der Angrifssentschluß des Generalleutnants v. Morgen als die erlösende Tat. Als dann aber, um 9° vormittags, die langerwartete erste Nachricht von der 41. Infanterie-Division kam und besagte, daß die Division bei Waplitz aus starken Feind gestoßen und zurückgegangen sei, sie hoffe die Höhen südlich des Mühlen-Sees halten zu können, da wurden die eben geweckten Hoffnungen erheblich herabgestimmt: ein empfindlicher Rückschlag war eingetreten, dem Gegner, den man einschließen wollte, war jetzt der Weg nach Süden aus Neidenburg freigegeben. Das I. Armeekorps aber, dessen Hauptauf¬ gabe in dieser Richtung lag, kämpfte noch bei Soldau. Die Lage war wiederum aufs äußerste gespannt.