1463. An der unteren Donaulände ist im Eingang des Großgasthofes „Zum Goldenen Adler“ eine alte Marmor¬ tafel eingemauert mit dem Wortlaute „das paw hat vol- pracht / wenczla / prewer / purgr czw lincz 1463“ mit Zunftzeichen und Familienwappen. Diese alte Brauerei stand unten an der Donau beim Wasser, wo die Wind¬ richtung ein entstehendes Feuer nicht in gefährdete Stadt¬ teile blasen konnte. Da auch die alte Stadtkommune¬ gleichfalls an der unteren Donaulände lag, so ist die Ver¬ mutung berechtigt, daß einst an dieser Lände die meisten Brauereien des alten Linz standen. Die untere Donau¬ lände hieß bis 1840 auch die „Brauhauslände“ (59). 1590. Piliwein (66) gibt für die Gründung des Stadt¬ brauhauses das Jahr 1590 an, ohne genauere Belege dafür anzugeben. Es wurde auf Kosten der Stadt ausgebaut in den Jahren 1637, 1638, 1643, 1645, 1677, 1685 und 1688 teils durch Grundkäufe vergrößert, teils im Innern vervoll¬ kommnet. 1675 kaufte die Stadt einen neuen Stadel und erweiterte 1685 das Haus mit einer neuen Pfanne, die 766 fl. 30 kr. kostete (Piliwein 66, Flink 55). Aus Stadtbräuhausakten von 1749—1783 (Stadtarchiv Linz). 1749: Die oberösterreichischen Stände bitten um die Aufhebung des von der Stadt Linz zugunsten des städtischen Brauhauses erwirkten Verbotes der Einfuhr fremden Bieres in die Stadt und setzen dies durch. Die ober österreichischen Stände liefen gegen diese Verfügung Sturm. Bis dahin hatten nicht weniger als 26 Dominikal- brauereien (Zöhrer. 81) das Recht, herrschaftliches Bier bei den Wirten der Stadt, die einer fremden Grund¬ obrigkeiten unterstanden, einzuführen, wodurch selbst¬ verständlich das städtische Brauhaus am meisten litt. Diese 26 auswärtigen Brauereien tragen auch vor allem die Schuld, daß sowohl die städtische Braukommune selbst, wie auch andere Brauereien nicht recht zu wirk¬ licher wirtschaftlicher Blüte gelangen konnten, wie in Freistadt und Enns, 1751. Die Stadt Linz verpachtet dem I. A. Erdpresser, Stadtbräumeister, das städtische Bräuhaus samt Schiffs¬ mühle gegen eine jährliche Summe von 6000 Gulden auf 3 Jahre. Bestandeskontrakt vom 21. November 1751. 1754. Die Stadt Linz verpachtet dem I. A. Erdpresser, Stadtbräumeister, das städtische Bräuhaus samt Schiffs¬ mühle gegen eine jährliche Pachtsumme von 5000 Gulden auf drei Jahre. 1766—1772. Das städtische Bräuhaus an den gleichen Pächter um 7500 Gulden verpachtet. 21