Rückzug nach Antwerpen. 245 Sambre eintreffen. Das englische Expeditionskorps versammelte sich seit dem 14. August südwestlich Maubeuge; es war nicht vor dem 22. August verwendungsbereit. Die belgische Armee allein aber war dem Gegner nicht gewachsen. Das Auftreten starker deutscher Kräfte gerade vor dem linken Flügel deutete aus die Absicht hin, sie von Antwerpen abzudrängen. So entschloß sich König Albert am 18. August nachmittags zum Rückzug auf diese starke Festung. Um 730 abends wurde angeordnet, daß am 19. August zunächst das westliche Dyle-Ufer in der Linie Neerijsche —Löwen—Rotselaar erreicht werden sollte. Die Bewegung vollzog sich, in der Nacht vom 18. zum 19. August beginnend, im allgemeinen ohne Störung durch den Feind. Nur die zur Deckung des Abmarsches auf den linsen Flügel nach Aarschot entsandte gemischte 9. Brigade der Z. Division hatte dort ein ernsteres Gefecht mit Truppen des deutschen II. Armeekorps. Dieser feindliche Druck von Nordosten her veranlaßte die belgische Heeresleitung, alsbald die Fortsetzung des Marsches auf Antwerpen zu befehlen. Am 20. August trafen die Truppen sämtlich im schützenden Festungsbereich ein, an demselben Tage, an dem die Deutschen in Brüssel einrückten. 4. Die französische und englische Armee bis zum Beginn der Grenzschlachren. Bei der französischen 5. Armee war es schon am 15. August zu einem Zusammenstoß mit den Deutschen gekommen. Am 13. August hatte das I. Korps befehlsgemäß den Marsch von Mezieres auf Dinant angetreten, wo bisher nur ein Infanterie-Regiment des II. Korps den Maasübergang auf dem westlichen Ufer deckte. Am 15. August morgens erreichte das 1. Korps mit den Anfängen die Gegend südwestlich Dinant und besetzte die aus dem Ostufer unmittelbar über der Stadt liegende Zita¬ delle. Am gleichen Morgen kam es östlich Dinant zu einem kurzen Gefecht mit starker deutscher Kavallerie (Garde- und 5. Kavallerie-Division), die die auf dem Ostufer befindlichen Teile der französischen Infanterie gegen Mittag zum Zurückgehen über die Brücke zwang. Deutsche Jäger drangen in den Ort, die Zitadelle und über die Brücke vor. Ein mit stärkeren Kräften unternommener Gegenangriff auf die Brücke bei Dinant nötigte die deutschen Jäger, die aus dem Ostuser gelegene Stadt und die Zitadelle wieder preiszugeben. Am Abend wurden die französischen Truppen, unter Belastung von Sicherungsabteilungen an den Brücken, auf das Weftufer zurückgenommen. Der gewaltsame Äbergangsversuch 16*