* Regierung übte alle Rechte der Vertriebenen aus , hob Steuern ein, plünderte die Schatze in Kam mern und Stiftern (auch der Sarg des heil. Leopold fiel in ihre Hände) und behauptete sehr trotzig das Ansehen von Souverainität. In dieser Crisis kamen Carls und Ferdinands Abgeordnete, der Churfürst Casimir von Brandenburg und Conrad von Ottin- gen zu Klosterneuburg an, und riefen Stände und Bürger zur Ablegung des Huldigungseides auf. Un bekümmert blieben die Usurpatoren in ihrem Wahn- nur fertigten sie Einige aus ihrem Mittel an Ferdi nand und seinen Bruder , ab, um ihre Sache zu vertheidigen. Da traf der Erstere plötzlich zu Klo sterneuburg ein. Er prüfte die Sache; ein eigenes Gericht ward zusammengesetzt; es erkannte den Tod wider die Empörer. Hanns von Puchaim, Doctor Martin Siebenbürger und mehrere andere wurden öffentlich zu Neustadt enthauptet. Jedes Jahrhundert hat beynahe wie jedes Men schenleben irgend eine hervorstechende Plage. Das sechzehnte, welches sich mehr als irgend ein anderes durch seltene Menschen auszeichnete, gab der reifer werdenden Welt die Reformation. Von der. einen Seite durch ihren raschen Fortgang, von der andern durch die Türken gedrängt, konnte der wohlwollende edelmüthige Ferdinand weniger für seine Völker thun, als es sein Wunsch war. Unter ihm erging das Ver both, daß Klöster keine weltlichen Güter ankaufen dürfen; er bestätigte dem Stifte die Zehende und schenkte der Stadt die alte von Albert gebaute Burg,