STRASSBURG i46 dem er im Jahre 1482 Typen für den Straßburger Drucker und Buchhändler Peter Attendorn erbat; vgl. Ch. Schmidt in dem oben zitierten Werke S. 157. Druckproben: Monumenta Taf. 171, 122. Woolley 9, 1 o. Druckschriften Taf. 51, 64. H-H 16. GfT. Taf. 1197, 1198, 1246. HEINRICH EGGE STEIN stammte aus Rosheim, wo die Familie seit der ersten Hälfte des XIV. Jahrhunderts nachweisbar ist. Er hatte eine Universität besucht und dort den Magistergrad erlangt, deshalb nennt er sich in einigen Drucken (Hain *5413, 5240, 9491) „philosophiae“, in andern (Hain *7883, *7884) „artium liberalium ma- gister“. Das genaue Jahr, in dem er nach Straßburg kam, ist nicht bekannt. Im Jahre i44 2 erhielt er als Nachkonstoffler das Bürgerrecht, das er aus unbekannten Gründen in den fünfziger Jahren aufgab, um es am 9. August i459 w i ß ^ er zu erwerben. Er besaß zusammen mit seinem Bruder Sifrid, einem Goldschmiede, das „Zum Eggestein“ genannte Haus in der Jungfrauengasse. Seit dem Jahre i44 x wohnte er in dem Hause „Zum Baumgarten“ im Dummenloch, wo er später auch seine Offizin hatte. Ver heiratet w ar er mit Agnes, einer Schwester des Schlettstadter Pfarrers Michael Ochsen steiner, mit der er im Jahre i448 den Vikaren des Großen Chors eine Rente auf seine Güter zu Rosheim und Lampertheim verkaufte. Viele Jahre verwaltete er das Amt eines Sigillifer curiae praepositurae Argentinensis; erst im Jahre 1463 gab er es auf, vermutlich, um sich ganz dem Buchdruckergewerbe zuzuwenden. Hieronymus Geb weiler berichtet, eine Urkunde gesehen zu haben (v. d. Linde, Gutenberg, S. 166/167), in der sich Mentelin und Eggestein in ihrem gemeinschaftlichen Geschäft zu gegen seitiger Verschwiegenheit verpflichten. Ob wir daraus schließen dürfen, daß Eggestein bei Mentelin die Drucktechnik erlernt hat, muß dahingestellt bleiben. Als sein erstes Werk gilt eine lateinische Bibel (Hain *3036), die in einem Exemplar der Münchener Staatsbibliothek handschriftlich mit i466 datiert ist; eine andere Ausgabe (Hain*30.37) in Wolfenbüttel hat Joh. Bämler rubriziert und mit demselben Jahre 1466 datiert. Als Auszeichnung für diese Leistungen ist es vielleicht aufzufassen, daß Friedrich v. d. Pfalz, Landvogt des Unter-Elsaß, am 30. April 1466 den Drucker und seine Ge sellen unter seinen Schutz nahm (A. v. d. Linde, Gutenberg, S. 65). Die ersten voll, d. h. mit dem Namen des Druckers und des Jahres unterschriebenen Drucke sind aus dem Jahre 1471? sein letzter Druck ist vielleicht die Ablaßbulle Sixtus IV. zum Besten der Kirche in Schlettstadt, datiert vom 31. Oktober 1483, die also Ende 1483 oder Anfang i484 gedruckt sein wird. Eggesteins Todesjahr ist unbekannt. Druckproben: Monumenta Taf. 92, 172, 21g, 220. GfT. Taf. 735-741, 1199- Woolley 11,12. Druckschriften Taf.32, 43? 9 2 « H-H 32. TFS. 1901a, 1906a. Buchhändler anzeige 2. DRUCKER DES HENRICUS ARIMINENSIS / Unter diesem Namen hat Proctor eine Anzahl Drucke zusammengestellt, deren Typen in mehreren Druckorten vereinigt Vorkommen, in Straßburg aber nicht notwendigerweise Erzeugnisse einer einzigen Presse sind. Die älteste dieser Schriften, eine M 13-Type, deren Maß zwischen