ERFURT 6 3 Auszeichnungstype mit M 63, eine größere Texttype, sehr ähnlich der Type des Aristeas- Druckers mit M 91, und Spuren einer vierten Type mit M 101 bekanntgeworden. Druckproben: Monumenta Taf. 235 2 . GfT. Taf. 65, 628. TFS. 1900 m. Ygl. die Festschrift für Schwenke S. 261 ff. DRUCKER DES HUNDORN, von Proctor so benannt nach dessen zu Erfurt im Jahre 1494 gedruckten Ars epistolandi (Hain *9042), gebraucht die Typen des Bollanus-Druckers 2-4, dazu ein Lombardalphabet. Druckproben: Monumenta Taf. 131 2 . GfT. Taf.629,630. In demselben Jahre begann seine Tätigkeit in Erfurt der aus Bamberg zugewanderte JOHANN SPORER / Im Jahre i494 nennt er als seine Adresse „bei St.Veits pfarr“ (Cop. 712), 1495 „bey sante veit zu den eynsydell“, später „bei St.Pauls pfarr zum weißen Lilienberge“. Seine ausschließlich der volkstümlichen Literatur gewidmete Tätigkeit reicht bis in die ersten Jahre des XVI. Jahrhunderts (1504). Druckproben: Monumenta Taf. 235^ 4 . Titel des Druckes „Von dem Grafen in dem pflüg“ in: Zeitschrift des Vereins für Volkskunde in Berlin, 1916, S.34. Im Jahre 1498 erscheint eine neue Firma HEIDERICUS UND MARX AYRER / Von Heidericus wissen wir nichts Näheres, dagegen ist Marx Ayrer als einer der im XV. Jahrhundert nicht seltenen Wanderdrucker bekannt, die es nirgends lange aushalten konnten und bald hier bald da ihre Kunst ausübten. Bevor er nach Erfurt kam, weilte er in Ingolstadt, wo er 1496-1497 zusammen mit Georg Wyrffel, dem Buchbinder (vgl. ZfBw. 1912 S. i48) und Universitätspedellen, einige kleinere Drucke vollendete. Als Erfurter Erzeugnisse dieser Presse können wir mit Sicherheit nur die zwei Drucke nennen, von denen uns Monumenta Taf. 178 Proben gibt, und den Beroaldus (Berlin, Ink. 1117 5 ). Die Presse benutzt dasselbe Druckmaterial, was wir schon bei dem Drucker des Hundorn und teilweise — es fehlt die Type I — bei dem Drucker des Bollanus gefunden haben. Da es wegen der aus dem Leben des Marx Ayrer bekannten Daten nicht möglich ist, ihn mit diesen Anonymi zu identifizieren, werden wir annehmen müssen, daß die Typen Eigentum eines dauernd in Erfurt ansässigen Besitzers waren, für den mehrere Meister nacheinander arbeiteten, so daß die von Proctor angenommenen drei Pressen in Wirk lichkeit nur als drei Perioden einer einzigen Werkstatt zu betrachten sind. Druckproben: Monumenta Taf. 178. GfT. Taf.5 (?). W O LFG AN G SCHENCK*) begann seine Tätigkeit inErfurt im Jahre 1499. Über seine Person wissen wir nur, daß er aus Leipzig stammte und im Jahre 1502, also nach dem er schon mehrere Jahre in Erfurt gearbeitet hatte, als Wolfg. Schenck de Lipczk immatrikuliert wurde. Wenn wir bedenken, daß hier nur 2 Jahre, 1499-1500, in Betracht kommen, ist die Zahl der von ihm hergestellten Drucke nicht unbedeutend, *) Siehe G.Bauch: Wolfg. Schenck und Nie. Marschalk im ZfBw.XII, 1895, S.353ff.