BASEL 3 2 lateinischer und deutscher Ausgabe — im Jahre 1489 schenkt er 28 Exemplare der Basler Karthause (Stehlin 1627) —, des Franc, de Retza Defensorium (TFS. igc^gg), den Donatus de octo partibus orationis (GfT. Taf. 1017-1018) und ein umfangreicheres Werk, den deutschen Aesop; daneben auch noch 14 Einblattdrucke, darunter der deutsche Kalender für i499 bei Heitz-Haebler Taf.g8a-b, das in der Nordisk Bok- tryckarekonst 1909 (und GfT. Taf. 1019) nachgebildete Ave Maria sowie das Gebet an den heiligen Christophorus bei Stahl, über das die Notiz im ZfBw. 1920 S. 178t zu vergleichen ist. Danach scheint sich Ysenhuts Druckertätigkeit auf das Ende der achtziger und die neunziger Jahre zu beschränken. Vielleicht hat er sich auch mit dem Guß von Drucklettern befaßt, denn einmal (Stehlin 151, 152) wird berichtet, daß er „ein geschrifft“ verkauft habe. Druckproben: MonumentaTaf. 59. GfT. 1015-1020. TFS. 1903gg. H-H98 a " b . MICHAEL FURTER, aus Augsburg gebürtig (283), erwarb am 15. Januar 1483 ein Haus und Hofstatt zu Klein-Basel in der Ryngasse. Am 25.September i486 schloß er sich der Safranzunft (1357, 1393) und später auch der Schlüsselzunft (1451? 1455) an, von der er am 21. September 1491 einen Laden für • 3% Pfund jährlich mietete, den vor ihm Hans Vurster von Kempten innegehabt hatte. Am i.März 1488 erwarb er das Bürgerrecht und zahlte dafür einen Gulden bar, für den Rest von drei Gulden leistete Meister Jakob Wolff Bürgschaft (1260, 1290). Am ^Dezember 1500 kaufte er mit seiner Ehefrau Ursula das Haus, genannt „Zer Monen“, beim Kornmarkt gelegen, für 70 Gulden (1116). Trotzdem er neben seinem Geschäft als Drucker auch das des Buchbinders (565) betrieb und dazu noch als Buchführer tätig war (1002), gelang es ihm nicht, in seinen Vermögensverhältnissen vorwärtszukommen, so daß, als er nach dem 10.November 1516 und vor dem 2.Mai 1517 (Stehlin 1986, 2002) starb, seine Kinder auf die Erb schaft verzichteten und über seinen Nachlaß der Konkurs verhängt werden mußte. Seine Drucke sind meist wenig umfangreich, mit Ausnahme der für fremde Rech nung gedruckten, wie Hain *1339 für Wolfgang Lachner und *15514 für Joh. Berg mann; unter ihnen sind besonders viele grammatischen und populär juristischen In halts, aber auch Theologie und Moral fehlen nicht. Bemerkenswert ist die verhältnis mäßig große Zahl der mit Holzschnitten geschmückten Bücher. Wenn wir von den einfachen Titelbildern absehen, sind hier besonders zu nennen mehrere Ausgaben der Postilla des Guillermus, zwei Ausgaben von Meders Quadragesimale de filio prodigo, mehrere Ausgaben der Meinradslegende, Methodius Revelationes und der Ritter von Turn mit Bildern vom Meister der Bergmannschen Offizin (Weisbach, Basler Buch illustration S. 46 ff.). Diese Vorliebe für Buchschmuck tritt auch in der großen Zahl von Initialalphabeten hervor, von denen Haebler im Typenrepertorium allein zwölf aufzählt, zu denen inzwischen noch eine Reihe neuer festgestellt sind. Druckproben: Monumenta Taf. 233. GfT. Taf. 239(1), 1021-103 3,1073-1076. Freys 2 5. H-H93.