BASEL 28 ( bisher bekannte, mit seinem Namen versehene Druck ist Moesch, de horis canonicis, der im Jahre 1483 erschien (Hain *i 1533). Sonst werden ihm noch zugewiesen: Hain *12312 = Nie. de Tudeschis: Lect. s.Y 11. decretalium, 1480/81, Hain 12862 = Trier 212 mit dem Datum 2o.Dezember 1482, Hain 12863 — Trier 213 ohne Jahr so wie eine Anzahl Einblattdrucke des Basler Staatsarchivs, dieBernoulli in der Basler Zeit schrift für Geschichte und Altertum IX veröffentlicht hat (Nr. 32,33,35,37,38,4o, 4 1), die alle in die Jahre 1482-1483 gehören. Das Letzte, was uns von BesickensTätigkeit in Basel berichtet wird, ist der Druck etlicher Bücher—welcher, ist nicht gesagt —, den er ,,umb den halbteil“ für Wolfgang von Hagenau 1484-1485 ausführte (397); dann ver schwindet er aus der Stadt, um erst i493 wieder in Rom aufzutauchen, wo er zuerst mit Sigmund Mayr, dann mit Andreas Freitag und zuletzt mit Martin von Amsterdam eine nicht unbedeutende Tätigkeit entfaltete. Uns eine Vorstellung von dem Aussehen seiner Drucke aus den siebziger Jahren zu machen, sind wir mangels jeglicher Probe zur Zeit nicht in der Lage. Seine Type in den obengenannten Basler Drucken, von der unsTaf. 128 der Monumenta eine Anschauung gibt, hat große Ähnlichkeit mit Richels Type 6. Druckproben: GfT.Taf.997-998. PETER KOLLICKER UND JOHANN KOCH, GEN. MEISTER / Peter Kollicker aus Olten (Stehlin 1180), im Jahre 1470 als Petrus Kolliker deBerna dyocesis Lausanensis in Basel immatrikuliert (Stehlin 1320), wurde im Jahre 1^2 Bakkalaureus (1340) und erwarb am ö.Januar i474 die Würde eines Magisters artium liberalium (1332, 64g); in dem Breviarium Cisterciense (Mon. Taf. 57) nennt er sich Professor artium liberalium. Am 26. Juni 1485 wurde er gegen Bezahlung von 4 Gulden in die Schlüsselzunft aufgenommen. Seine Wohnung hatte er in Jost Hugen Haus auf dem Platz auf Burg (471)- Dort versammelte sich am 8.Mai i486 das Gericht, um das Testament des Peter Kollicker, der sein Ende nahe fühlte, aufzunehmen. Er muß kurz darauf gestorben sein, denn schon am 30. August prozessiert seine Ehefrau Eli sabeth Störin und am 11. September wird von seinem Nachlaß gesprochen (489). In der kurzen Zeit seines Wirkens als Drucker stand mit ihm in enger Geschäftsver bindung Johann Koch, genannt Meister, aus Veltkirch (544)- Er wurde 1462 in Basel immatrikuliert (1316); von Erfolgen dieses Studiums wie bei Kollicker hören wir aber nichts. Die erste Nachricht, die auf seine Druckertätigkeit hinweist, ist aus dem Jahre 1479 (Stehlin 118, 120). Er wird dort wegen einer Schuld von 100 Gulden für Papier lieferungen verklagt. Aus einer weiteren Notiz derselben Quelle (126) vom 26.Fe- bruar 1480 erfahren wir, daß er in Gesellschaft mit Hans Wurster von Kempten, den wir anfangs der siebziger Jahre als Drucker in Mantua und bis 1476 in Modena kennen, den Druck eines Meßbuches unternommen hatte. Die Trennung von diesem (135) scheint ihn in große Geldverlegenheiten gebracht zu haben, die ihn nötigten, sogar Schriften (Typen) als Pfand einem Gläubiger zu überlassen (184,274), und am ^.No vember 1480 zur gerichtlichen Inventierung seiner Habe im Hofe ze hinder Ramstein führten. Aus der Schlußschrift des Breviarium Cisterciense vom 4- November 1484