BASEL 24 Druck nur eine einzige Type enthält, konnten wir lange Zeit nur die mit dieser Schrift gedruckten Werke — es sind jetzt etwa dreißig — als Erzeugnisse der Flachschen Presse erkennen. Erst die archivalischen Forschungen Stelilins und Bernoullis haben uns durch Auffindung neuen Materials in den Stand gesetzt, die Geschichte dieser Presse ein Stück weiter zu verfolgen. Zunächst geht aus Stehlins Regesten (166, 168, 223) unzweideutig hervor, daß Flach als Drucker weiter tätig war, und Bernoulli hat in der Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde IX S.7 nachgewiesen, daß die 1485 gedruckten Indulgenzbullen InnocenzVIII (Mon. Taf. 207 und Jos.Baer Kat. 585 Taf. 12) von Martin Flach hergestellt sind. Diese neue Texttype finden wir dann in den bis vor kurzem unbestimmbaren Hieronymus-Einblattdrucken (Proctor 7789 — TFS. igoodd), dem Kalender für 1487 (Proctor 7788 B = BMC III S. 74.2), dem Artikelsbrief der Gesellschaft vom Visch, i484 (Cop. 709 = Berlin, Staatsbiblio thek) und einem Losbuch derselben Bibliothek, das noch eine neue kleinere Texttype enthält (GfT.Taf. 705-706). In der Folgezeit scheint sich Flach nur noch dem Buch handel gewidmet zu haben, bei dem besonders häufig der Straßburger Johann Grü- ninger als sein Drucker und Gläubiger genannt wird (Stehlin 653, 967, 1247). Über seine persönlichen Verhältnisse erfahren wir aus Stehlins Regesten folgendes: Am 25. Januar 1475 kaufte er mit seiner Ehefrau Magdalene Sorgerin Haus und Hofstatt, gen. „Zem Figbom an den Steinen am obern Birsich“, für 30 Gulden (Stehlin 28). Da auch noch an andern Stellen (Stehlin 248, 285, 624, 994 u.ö.) von seinem Grund besitz die Rede ist, muß er wenigstens in der ersten Zeit ein wohlhabender und an gesehener Mann gewesen sein. Das kommt auch darin zum Ausdruck, daß er 1483 in den Rat der Stadt gewählt wurde und als Mitglied verschiedener Ratsausschüsse auftritt (Stehlin 1168, 1170, 1201). Allein schon in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre scheint es mit seinem Wohlstand langsam bergabgegangen zu sein. Er vermag häufig seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachzukommen, muß Hypotheken auf nehmen (Stehlin 1187, wo seine zweite Gattin Ennelin Im Hag erwähnt wird), und schon im Jahre 1489 wird wegen rückständiger Zinsen die Versteigerung seines Grund besitzes beantragt (Stehlin 624). Flach scheint der Gefahr diesmal noch glücklich ent gangen zu sein, denn erst im Jahre 1496 und 1497 kommt derselbe Antrag von meh reren Seiten (Stehlin 1012, 1018-1020 u.ö.) wieder, dessen Erledigung die Basler Ge richte noch im Jahre 1505 beschäftigte (Stehlin 1738). Martin Flach lebte als Gremper, d. h. Kleinhändler, noch im Jahre 1514. Druckproben: Monumenta Taf. 109, 207. GfT.Taf.705-706, 994-996. TFS. igoodd. JOHANN SCHILLING-SOLIDI, aus Winternheim, Diözese Mainz, gebürtig, ist im Jahre i46o nach dem 18. Oktober an der Basler Universität immatrikuliert worden, wurde im Frühjahr 1462 Bakkalaureus, ging dann im Jahre 1485 zu der Universität Erfurt über und erwarb hier die Würde eines Magisters. Anfangs der siebziger Jahre weilte er in Köln, wo wir ihn als den Drucker der Bücher zu be trachten haben, die wir unter dem Namen „Drucker des Dares“ und „Drucker von