678 Die Herbstschlachten gegen die Italiener Schon vormittags hatte das GbSchR. 2 heftige Angriffe bei Hudilog abzuwehren; nach kurzem, aber äußerst heftigem Trommelfeuer stürm¬ ten die Italiener gegen die ganze Front von Hudilog bis zur Höhe A 208 vergeblich an. An der Seite der unerschütterlich standhaltenden Infante¬ rie der Gruppe Schenk hatte die treffsicher wirkende Abwehrartillerie einen Hauptteil an dem Erfolg des Tages. Noch um 8h abends wurde hier erbittert gekämpft, bis die hereinbrechende Nacht die Waffen ruhen ließ. Mit diesen Teilkämpfen fand die neunte Isonzoschlacht ihr Ende. In größerem Umfange als in den beiden vorhergehenden Gro߬ angriffen hatten die Italiener in der neunten Schlacht Raum gewonnen. Statt des angestrebten Durchbruches, dessen Gelingen zeitweise in greif¬ barer Nähe schien, hatten sie jedoch wiederum nur eine Einbeulung der Abwehrfront erzielt, die nicht genügend in die Tiefe griff, um die öst.- ung. Stellungen im Hügellande östlich von Görz ernstlich zu bedrohen oder den noch immer beiderseits des Ausganges der Vallonefurche aus¬ harrenden Südflügel der Karstverteidigung zum Zurückweichen zu zwingen. Der Herzog von Aosta hatte somit auf dem dornenreichen Weg nach Triest keine nennenswerten Fortschritte erzielt; neue und schwere Anstrengungen waren nötig, um dem heißersehnten Ziele näher zu kommen. Aber auch diese kargen Erfolge der neunten Schlacht hatten die Italiener schwerste Opfer gekostet. Die italienischen amtlichen Quellen beziffern die Verluste auf 825 Offiziere und 28.100 Mann1). Demgegenüber erreichten die Einbußen des Südflügels der Armee Boroevic 28.000 Mann; an Gefangenen verlor er nach italienischer An¬ gabe 259 Offiziere und 8700 Mann; 23 Geschütze, 9 Minenwerfer und 42 Maschinengewehre blieben in Feindeshand2). Diese schweren Verluste 1) Le Medaglie d'oro, II, 198. Im Gegensatze ¡zu diesen Ziffern ergibt die Zusammenstellung der in gleichfalls amtlichen Veröffentlichungen — Le brigate di fanteria, „Bersaglieri" — angegebenen Einzelverluste der italienischen Infanterie fol¬ gende Zahlen: Südflügel der 2. Armee: 180 Offiziere, 6.500 Mann 3. Armee XI. Korps: 365 „ 12.500 „ XIII. „ 300 „ 10.500 „ VII. „ 130 „ 2.300 „ Summe: 975 Offiziere, 31.800 Mann an Toten, Verwundeten und Vermißten. Demnach wären die Gesamtverluste mit etwa 35.000 Mann einzuschätzen, hievon 32.000 Mann an blutigen Einbußen, da der Verteidiger 3000 Mann an Gefangenen einbrachte. 2) Überdies wurden im Laufe der Schlacht 66 Geschütze und 8 Maschinen¬ gewehre unbrauchbar.